Lange war geheim, was genau da an den Pfahlbauten aufgebaut wurde: Zwei große Zelte, eine Klimaanlage und jede Menge Lastwagen säumten das Gelände.

Auf dem Parkplatz des Welterbesaals wurde ein Wohnpark mit Nobel-Wohnmobilen aufgestellt.

Serie für den Streamingdienst von Apple
Der Grund: Die Pfahlbauten sollten Kulisse für die zehnteilige Science-Fiction-Serie „Foundation“ werden, die momentan von einer irischen Produktionsfirma für den Streamingdienst des Software-Giganten Apple realisiert wird. Allerdings machte das Coronavirus den Plänen einen Strich durch die Rechnung.

Filmteam mit mehr als 100 Menschen sollte nach Unteruhldingen kommen
Seit Tagen wurde alles für die Ankunft des mehrere hundert Personen umfassenden Drehteams vorbereitet. Requisiten standen bereits vor dem Pfahlbaumuseum und in Hotels unter anderem in Uhldingen-Mühlhofen und Meersburg waren weit mehr als 100 Zimmer gebucht.

Es sollte ein internationales Filmteam anreisen, unter anderem aus den USA, Südkorea und Irland – auch Schauspieler aus Kalifornien wurden erwartet. Doch Anfang der Woche folgte dann die Absage.
Team vom Studio Babelsberg macht Drohnenaufnahmen
Dennoch nutzte das deutsche Team, das vom Studio Babelsberg in Potsdam an den Bodensee gereist war, die Aufbauten, um Sequenzen ohne Schauspieler aufzuzeichnen. Am Dienstag schwebte immer wieder eine riesige Drohne über dem Weltkulturerbe. Am Mittwoch war ein beträchtlicher Fuhrpark mit viel Technik vor Ort.

Zwei Versuche, den „Foundation“-Zyklus zu verfilmen, scheiterten bereits
Die Science-Fiction-Serie fußt auf dem „Foundation“-Zyklus von Schriftsteller Isaac Asimov. Da es in der Literaturvorlage sehr viele Nebenhandlungen gibt, galt der Stoff bislang als unverfilmbar. Zwei Versuche, unter anderem mit Star-Regisseur Roland Emmerich, scheiterten bereits. Jetzt versucht es Apple mit Drehbuchautor David S. Goyer. Er wurde durch die oscarprämierte Trilogie „The Dark Knight“ bekannt. Inhaltlich geht es um den Untergang eines galaktischen Imperiums und den darauffolgenden Aufbau einer neuen Zivilisation.
Tarnprojekt Enzyklopädie-Foundation
Im Mittelpunkt dabei steht der Mathematiker Hari Seldon, der eine fiktive Wissenschaft der Psychohistorik entwickelt. Für den Aufbau der neuen Zivilisation wird ein Tarnprojekt, die sogenannte Enzyklopädie-Foundation, gegründet. Das gesamte Wissen soll in einer Encyclopaedia Galactica gesammelt werden. Mithilfe der besten Wissenschaftler dieser Zeit soll so die Forschung und Entwicklung vorangetrieben werden. Isaac Asimov schloss das Werk nie wirklich ab.