Beatrix Köber

Alles dem lieben Gott zur Ehre! Prächtige Blumenteppiche bereiteten am Kloster Birnau den Boden für die Prozession an Fronleichnam. Ein Blütenmeer aus Rosenblättern, Jasmin, Kornblumen und Chrysanthemen, einzeln verlesen von etlichen Helfern der Gemeinden Nußdorf und Deisendorf sowie vielen Händen der umliegenden Dörfer, die sich der Birnau verbunden fühlen.

Die Guten ins Töpfchen! Am Kloster Birnau zupfen und sortieren die Helferinnen weiße Rosenblätter.
Die Guten ins Töpfchen! Am Kloster Birnau zupfen und sortieren die Helferinnen weiße Rosenblätter. | Bild: Beatrix Köber

100. Jubiläum der Wiedereröffnung als Wallfahrtsort feiert das Kloster heuer; 1946 hatte man die Pfarrgemeinde Birnau errichtet. So lange reicht nun auch die Tradition der Blumenteppiche zurück, die alljährlich den Vorplatz zur Kirche schmücken. Sie sind „Ausdruck der Ehrerweisung gegenüber dem König der Herrlichkeit“, erklärt Pater Bruno Metzler. „In etwa dem Einzug Jesu Christi am Palmsonntag in Jerusalem vergleichbar, als die Leute ihre Kleider auf die Straße ausbreiteten, damit Jesus als der gepriesene Sohn Davids darüber hinwegschreite.“

Fürs „Himmelblau“: Ein Pflückertrupp sammelt Kornblumen auf einer Wiese bei Bermatingen.
Fürs „Himmelblau“: Ein Pflückertrupp sammelt Kornblumen auf einer Wiese bei Bermatingen. | Bild: Beatrix Köber

Der Hauptteppich zeigte zwei Engel, die den Kelch mit Hostie umfangen. Zwei kleine Blumenteppiche an den Seitenaltären formten Wappen, die sich auf die Wurzeln der Birnau beziehen: Im Westen das Wappen des Klosters Salem, das die Kirche einst errichten ließ, im Osten das Wappen des Klosters Wettingen-Mehrerau, an welches die Birnau angeschlossen ist.

Zahlreiche Besucher aus den Umlandgemeinden wohnen der Heiligen Messe und im Anschluss der Fronleichnamsprozession an der Birnau bei.
Zahlreiche Besucher aus den Umlandgemeinden wohnen der Heiligen Messe und im Anschluss der Fronleichnamsprozession an der Birnau bei. | Bild: Beatrix Köber

Fünf Meter Durchmesser betrug der Blumenteppich vor dem Hauptaltar, üppig gefüllt mit blauen, weißen und gelben Blüten. „Ein schönes Zeichen des Himmels“, nennt Pater Bruno Metzler es, dass die vielen Helfer so viel Blau auftun konnten. Alleine für das Hauptmotiv wurden acht Quadratmeter Kornblumen benötigt beziehungsweise 80 kleine Kisten, mit denen die Helfer loszogen. Jung und Alt schwärmten zwei Tage vor dem Fronleichnamsfest aus, andere blieben bei der Birnau um zu zupfen und zu schneiden. Viele gaben großzügige aus dem eigenen Garten oder stellten ihr Feld zur Verfügung. „So viele Helfer wie heuer hatten wir schon lange nicht mehr“, sagt Pfarrgemeinderatsvorsitzender Walter Kretzer. „Da haben wir diesmal einen Rekord gebrochen.“ So lässt sich Tradition lebendig halten: Alteingesessene durften sich über die Hilfe vieler Neuer freuen. Der Birnauer Männerchor und der Musikverein Nußdorf sorgten für den musikalischen Fest-Rahmen bei der Heiligen Messe und der Sakramentsprozession.

Prozession und Festgottesdienst: So wird Fronleichnam in Seefelden begangen

Fronleichnam: Prozession in Seefelden Video: Jäckle, Reiner

Viele Katholiken kamen am Donnerstag nach Seefelden zur traditionellen Fronleichnamsprozession. Den Zug führten Ministranten an, gefolgt von der Trachtenkapelle Oberuhldingen, die die Wege zwischen den vier Stationen musikalisch untermalte. Mit dabei waren außerdem eine Abordnung der Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen sowie Trachtenträger und der Kirchenchor Seefelden. Nach den Erstkommunikanten folgten dann Pfarrer Wilhelm Wahl mit der Monstranz, der Bürgermeister und die Gemeinde. Der Auftakt des Gottesdienstes fand in der Kirche Seefelden statt, bevor der Prozessionszug startete. Insgesamt vier Stationen gab es auf dem Weg. An jeder Station lagen bunt gelegte Blumenteppiche mit Motiven, die am frühen Morgen gelegt wurden. An der Prozession nahmen mehr als 200 Gläubige teil.