„In zwei Wochen werden die lärmintensiven baulichen Maßnahmen bis auf einzelne Bepflanzungen beendet sein und dann fehlen nur noch die Beleuchtungskörper und zwei Picknicktische“, erzählte Bürgermeister Edgar Lamm bei einer Begehung der Uferpromenade mit dem SÜDKURIER. Er zeigte sich erfreut darüber, dass sich die Neugestaltung des ersten Bauabschnittes und die in einem zweiten Bauabschnitt erfolgte Uferrenaturierung in der Endphase befinden. „Die neue Uferpromenade stellt für die Bürger in allen drei Ortsteilen und ebenso für unsere zahlreichen Gäste ein neues Highlight in unserer mit Leuchttürmen gesegneten Pfahlbaugemeinde dar“, unterstrich Lamm. Nach den Pfingstferien soll es eine Einweihungsfeier geben.

Anlieferung der Boden- und Mastleuchten verzögert sich
Lamm erläuterte, dass die noch fehlenden Boden- und Mastleuchten lange Lieferzeiten hätten und voraussichtlich erst am Freitag, 21. Juni geliefert und danach installiert werden könnten. „Das ist natürlich ein bisschen schade, denn es wäre wunderschön gewesen, wenn bei einbrechender Dunkelheit bereits ab dem Pfingstwochenende die Uferpromenade im neuen Licht strahlen würde.“ Der inzwischen aufgebrachte Farbasphalt müsse jetzt noch geschliffen werden, was mit etwas Lärm verbunden sein werde. Kommende Woche werden Lamm zufolge die Bepflanzungen und der Rollrasen gesetzt, „sodass an Pfingsten eine grüne Uferpromenade vorhanden sein wird“. Der Rollrasen dürfe dann drei Wochen lang nicht betreten werden, damit er anwachsen kann. Aus diesem Grund werden diese Flächen halbhoch eingezäunt.
Arbeiten teurer als geplant
Die Vergabesumme Arbeiten des ersten Bauabschnittes Ostmole bis Bootsvermietung belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Garten- und Landschaftsbau rund 1,6 Millionen Euro und auf den Stahl- und Holzbau rund 200 000 Euro. Aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm wurden im Sommer 2018 bereits 475 000 Euro bewilligt. Diese Kosten wird man Lamm zufolge nicht ganz einhalten können. Die „im Rahmen liegende“ Kostenüberschreitung soll dem Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag, 4. Juni präsentiert werden. Sie sei zum großen Teil durch die Entsorgung des belasteten Bodens im Wegebereich der Ostmole bedingt. „Der Unterbau der Wege sollte eigentlich erhalten bleiben, was aber nach der Entfernung der Belagdecke und der Feststellung des belasteten Bodens nicht mehr möglich war“, erläuterte der Bürgermeister.
Viele Sitzmöglichkeiten
Auffällig sind zum einen die Sitzstufen aus Rorschacher Sandstein; zum anderen die Liegedecks, die in den nächsten Tagen aufgestellt werden sollen. Der bisherige Strobelsteg wurde entsorgt und soll durch einen neuen Steg ersetzt werden. „In diesem Bereich sind ein Holzdeck mit Sitzstufen und Sitzbank sowie Natursteinpflaster im Wegebereich ein besonderer Blickfang“, betonte der Verwaltungschef. Vorhanden sind hier auch viele Sitzbänke mit partiellen Rückenlehnen, um den unterschiedlichen Ansprüchen ihrer künftigen Benutzer zu genügen.
Kronenplatz bekommt Wasserspiel
Lamm erklärte weiter, dass die an der sanierten Hafenmauer bisher mittels Leitern vorhandenen Zugänge zu den Booten durch einen neuen Schwimmsteg mit Zugang von der Ostmole ersetzt werden. „Eine große Erleichterung für die Bootsbenutzer.“ Neu gestaltet wird derzeit auch der Kronenplatz, der mit Wasserspiel und Sitzbänken sowie Pendelleuchten einen weiteren Blickfang darstellen soll. Bei der Seglerdusche werden noch zwölf Anlehnbügel für Fahrräder aufgestellt; in der Nähe befinden sich fünf Autostellplätze und ein Behindertenparkplatz.
Entlang der beiden Wege an der Ostmole, bei der die Arbeiten voriges Jahr starteten, sind mehrere Sitzbänke aufgestellt worden. Diesen Bereich sollen die noch fehlenden Mastleuchten künftig gut ausleuchten.
Bürger bezeichnen Sitzsteine als „Ufos“
Lamm sagte, dass in der Nähe der Bocciabahn fortan drei Hängematten zur Verfügung stehen werden. Hinter den Säulenpappeln sollen in Zukunft drei Sitzsteine die Besucher zum Verweilen einladen. Wegen ihres seltsamen Anblicks in verpacktem Zustand würden sie von der Bevölkerung „Ufos“ genannt, erzählte Lamm mit einem Schmunzeln.

Als absoluten Höhepunkt bezeichnete er das Sitz- und Liegedeck aus Holz am Ende der Ostmole, das bereits jetzt zahlreiche Nutzer habe. Bodenstrahler sollen bei Dunkelheit „ein ganz besonderes Ambiente“ schaffen.
Uferrenaturierung schreitet voran
Bei den Arbeiten zur Uferrenaturierung beim Naturstrand übernimmt das Regierungspräsidium Tübingen 75 Prozent der Kosten. Die Vergabesumme von rund 330 000 Euro wird laut Lamm nur geringfügig überschritten; die Kostenübersicht soll dem Gemeinderat ebenfalls in der kommenden Sitzung präsentiert werden. Auffallend sind hier drei halbrunde Baumeinfassungen aus Rorschacher Sandstein. „Neu geschaffen wurde in der Mitte des Naturstrandes ein barrierearmer Badezugang mit mittigem Handlauf; die bisherigen zwei Badezugänge wurden zurückgebaut“, erläuterte Lamm.

Funkenabbrennen weiterhin gesichert
Durch eine Abflachung des Uferbereichs werde die Liegefläche für die Besucher größer. Dusche und Umkleidekabinen wurden etwas versetzt wieder angebracht. Geplant sei hier die Aufstellung mehrerer Picknicktische, deren Anlieferung sich verzögere, so der Bürgermeister. Auffällig ist eine Kulturbühne im Pflasterbelag mit Rasenfugen in der Nähe des Fischereihafens, deren Arbeiten ebenso vor dem Abschluss stehen. Das Funkenabrennen hier sei weiterhin gesichert, sagte Lamm und fügte hinzu: „Bis Pfingsten sind wir mit dem Meisten fertig.“
Vorhaben und Zeitplan
Der Masterplan Weltkulturerbe Pfahlbauten aus dem Jahre 2012 wird Stück für Stück umgesetzt. Ziel ist eine bessere Infrastruktur in allen drei Ortsteilen. Mittlerweile befinden sich die ersten beiden Bauabschnitte zur Uferneugestaltung in Unteruhldingen in der Endphase. Der erste Bauabschnitt umfasst die Neugestaltung der Ostmole und des Hafenbereiches zur Bootsvermietung. Der zweite Bauabschnitt beinhaltet die Umgestaltung und die ökologische Aufwertung des Ufer- und Badebereichs westlich des Fischereihafens. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch die Umwandlung des Spielplatzes in einen Wasserspielplatz und die Uferneugestaltung auf der Westmole inklusive neuem Hafenmeistergebäude erfolgen. (hk)