Die Pfahlbauten sind Weltkulturerbe. Das Museum und die Häuser auf Stelzen entführen in die Steinzeit. Und die Landschaft bietet bei Sonnenschein eine besondere Kulisse. Doch abgesehen davon gibt es seit einigen Tagen immer wieder Menschentrauben an Stellen, an denen man es kaum für möglich hält.

Zahlreiche Besucher zücken ihr Handy und machen Bilder – es ist fast schon wie bei einem Konzert. Und in gewisser Weise ist es das auch, denn die Objekte der Begierde sind momentan die Babys der Wasservögel. Die Schwäne haben zwei kleine graue Küken und eine Stockentenmama schwimmt regelmäßig mit ihren vier Kleinen eine Runde unter den Pfahlbauten hindurch.

Blick ins Schwanennest im Pfahlbaumuseum. Hier ist die Mama mit ihren Küken zu sehen.
Blick ins Schwanennest im Pfahlbaumuseum. Hier ist die Mama mit ihren Küken zu sehen. | Bild: Reiner Jäckle
Die Schwanen-Mama passt auf ihre beiden Küken auf.
Die Schwanen-Mama passt auf ihre beiden Küken auf. | Bild: Reiner Jäckle
Schwanen-Nachwuchs in den Pfahlbauten Video: Reiner Jäckle

Auch bei den Haubentauchern gibt es bald Nachwuchs. „Die Küken sind momentan die absoluten Stars bei uns“, erklärt Museumsdirektor Gunter Schöbel und fügt schmunzelnd hinzu: „Sie laufen unserem Museum fast schon den Rang ab.“ Allerdings gesteht er auch, dass er sich selbst der Faszination dieser kleinen süßen Küken kaum entziehen kann: „Ich schaue natürlich auch täglich nach den Kleinen.“

Gunter Schöbel, Direktor des Pfahlbaumuseums: „Die Küken sind momentan die absoluten Stars bei uns.“
Gunter Schöbel, Direktor des Pfahlbaumuseums: „Die Küken sind momentan die absoluten Stars bei uns.“ | Bild: Pfahlbaumuseum | SK-archiv

Er sei sich ziemlich sicher, dass die Küken in den Pfahlbauten aktuell sicherlich zu den am meisten fotografierten Wasservögeln am Bodensee zählen. Für die jungen Vogelfamilien sind die Pfahlbauten allerdings auch ein gutes Terrain, um Nachwuchs zu bekommen und großzuziehen. Denn es handelt sich hier um einen geschützten Wasserbereich, in dem keine Menschen baden. Nur die vielen Besucher des Museums sorgen tagsüber für etwas Unruhe an Land. Aber daran haben sich die Küken offensichtlich schon nach wenigen Tagen gewöhnt.

Auch die Haubentaucher erwarten in den kommenden Tagen Nachwuchs.
Auch die Haubentaucher erwarten in den kommenden Tagen Nachwuchs. | Bild: Reiner Jäckle

Nachwuchs bleibt dicht bei der Mama

Bei den Schwänen hält sich der Nachwuchs stets ganz nah bei der Mutter auf. Wenn sie nach draußen auf den See schwimmt, um nach Algen zu tauchen, paddeln die beiden Kleinen um die Mutter herum. Sie beginnen sogar schon selbst mit der Futtersuche, getreu dem Motto „Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh“. Immer wieder kommt die junge Schwanenfamilie nach dem Ausflug auf den See an ein geschütztes Fleckchen Land, um sich auszuruhen.

Die beiden Küken erkunden bereits die Gegend – und lernen von der Mama, wie man nach Essen taucht.
Die beiden Küken erkunden bereits die Gegend – und lernen von der Mama, wie man nach Essen taucht. | Bild: Reiner Jäckle

Der Entennachwuchs hat sein Domizil unter der großen Treppe am Eingang in Richtung Steinzeitparcours. Doch auch diese Mutter ist mit ihrem Quartett bereits sehr agil, schwimmt viel umher und verlässt sogar schon das ein oder andere Mal den Wasserbereich in den Pfahlbauten.

Die Stockenten-Mama und ihre vier kleinen Küken unterwegs in den Pfahlbauten. Hier schwimmen die Kinder im Einbaum umher.
Die Stockenten-Mama und ihre vier kleinen Küken unterwegs in den Pfahlbauten. Hier schwimmen die Kinder im Einbaum umher. | Bild: Reiner Jäckle

Allerdings halten sich auch hier die Küken immer noch an die Mama. Dafür haben sie einen wunderbaren Abenteuerspielplatz direkt vor der Haustüre. Die vier klettern zum Beispiel auf den Einbaum, der im Wasser liegt. Langeweile kann da kaum aufkommen.

Spielplatz Einbaum: Die vier Küken des Stockentenpaares erkunden das Revier und klettern unter anderem auf den Einbaum im Wasser.
Spielplatz Einbaum: Die vier Küken des Stockentenpaares erkunden das Revier und klettern unter anderem auf den Einbaum im Wasser. | Bild: Reiner Jäckle