Der Unfall war tragisch: Ein 29-Jähriger fuhr am Morgen des 22. Mai in seinem Ford Transit über den Bahnübergang II nördlich des Schlosses Maurach. Dabei übersah er mutmaßlich aus Unachtsamkeit einen nahenden Regionalzug, wie die Polizei mitteilte. Der Zug erfasste den Transporter und schleifte ihn mindestens 150 Meter mit. Der Fahrer starb noch an der Unfallstelle. 

Der Bahnübergang Untermaurach ist mit Andreaskreuz und Lichtsignalen gesichert, aber unbeschrankt. Fußgänger, Fahrradfahrer, landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie Mofa- und Mopedfahrer dürfen ihn nutzen. Der Landwirtschaftsweg oberhalb des Gleises verläuft vom Bahnübergang I (Maurach–Birnau) durchgehend bis Nußdorf.

Es handelt sich um den dritten Todesfall an diesem Übergang seit 2005. In jenem Jahr starb eine Motorrollerfahrerin. 2007 kam ein Mofafahrer ums Leben. In der Vergangenheit hatten mehrfach die Schließung des Bahnübergangs oder alternativ die Installation einer Halbschranke im Raum gestanden. Doch es blieb bei der Anlage, wie sie heute ist. Daran ändert auch eine außerordentliche Verkehrsschau im Nachgang zum jüngsten Unglück erst mal nichts.

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Männle: „Unfallursache war ein Rotlichtverstoß“

Dominik Männle, Bürgermeister der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen, schreibt: „Die Verkehrsschau hat ergeben, dass der Bahnübergang übersichtlich und voll funktionsfähig ist. Unfallursache war ein Rotlichtverstoß. Zudem hätte der Transporter gar nicht erst an diese Stelle gelangen dürfen, da dieser Weg für Kraftfahrzeuge gesperrt ist.“

Dominik Männle, Bürgermeister von Uhldingen-Mühlhofen.
Dominik Männle, Bürgermeister von Uhldingen-Mühlhofen. | Bild: Fw

Kurzfristig werden also keine Maßnahmen umgesetzt, aber langfristig? Männle erklärt: „Im Rahmen der Elektrifizierung und des zweigleisigen Ausbaus wird entschieden werden, wie es mit dem Bahnübergang weitergeht.“ Dies hatte ebenfalls ein Bahnsprecher gegenüber dem SÜDKURIER dargelegt: Der Bahnübergang werde nach derzeitiger Vorzugsvariante durch eine fernüberwachte Lichtzeichen- und Halbschrankenanlage ersetzt. Vorstellbar wäre ebenso, den Übergang zu schließen und den Verkehr umzuleiten. Dann müsste jedoch eine Unterführung entstehen.