Albbruck – Das Know-how ist wichtig: Am 1. Februar beginnt der Imkerverein Albbruck seinen diesjährigen Grundkurs für Neuimker. In zehn Terminen, die sich bis zum August erstrecken, lernen die Teilnehmer alles Wesentliche, um erfolgreich in die faszinierende Welt der Bienenhaltung einzusteigen. Von der Auswinterung und Schwarmzeit über die Honigernte bis hin zur Einwinterung und Schädlingsbekämpfung – der Kurs bietet fundiertes Wissen und praktische Einblicke.

Das Interesse an der Imkerei wächst unaufhaltsam. Mit 15 Teilnehmern ist der aktuelle Kurs bereits restlos ausgebucht. „Die Imkerei ist ein Hobby, das nicht nur Freude bereitet, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Natur leistet“, betont Irene Mutter, die Vorsitzende des Imkervereins Albbruck. Der Verein, der vor rund 50 Jahren von befreundeten Imkern aus der Region gegründet wurde, bietet solche Kurse seit 15 Jahren an. Neu in diesem Jahr ist der vereinseigene Bienenstand in Schachen als Veranstaltungsort.

Das Gelände am Schachener Sportplatz wurde dem Imkerverein von der Gemeinde Albbruck zur Verfügung gestellt. Seitdem wird dort von vielen Mitgliedern fleißig daran gearbeitet, den Bienenstand in ein kleines Bienenparadies zu verwandeln.

Der Einsteigerkurs richtet sich an alle, die die Imkerei von Grund auf lernen möchten. Neben der theoretischen Ausbildung werden die Teilnehmer selbstverständlich auch praktisch geschult. Dabei empfiehlt es sich, zeitnah auch Vereinsmitglied zu werden. Dies bringt nämlich zahlreiche Vorteile mit sich: Einerseits können kostspielige vereinseigene Geräte wie eine elektrische Honigschleuder kostenlos verwendet werden, andererseits ist man als Vereinsmitglied direkt haftpflicht- und unfallversichert. Ein besonders großer Vorteil liegt auch darin, dass man als neues Mitglied im Verein einen Imkerpaten gestellt bekommt, der einem bei etwaigen Problemen immer mit Rat und Tat zur Seite steht.

Viele Interessierte fragen sich jetzt vielleicht, wie aufwendig das Hobby ist. Doch die Sorge vor einem hohen Zeitaufwand ist unbegründet. „Pro Bienenvolk benötigt man nur etwa 12 bis 20 Stunden Zeit im Jahr“, erklärt Ronald Honkoop, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Der Honigertrag eines Volkes hängt von äußeren Faktoren wie Wetter und Pflanzenangebot ab.

Laut Kursleiter Herbert Gramsch produziert ein Bienenvolk durchschnittlich 15 bis 20 Kilo Honig pro Jahr. Bienenvölker müssen beim zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Wichtig ist, dass pro Volk mindestens 100 Quadratmeter Wiesen- oder Waldfläche zur Verfügung stehen.

Die Nachbarn lassen sich oft durch ein Glas Honig von den Vorteilen der Bienenhaltung überzeugen. Bis zu 30 Bienenvölker dürfen Privatpersonen ohne Gewerbeanmeldung halten. Der dabei produzierte Honig darf verkauft werden, deckt jedoch meist nur die Grundkosten.

Die Imkerei ist weit mehr als ein Hobby. „Ohne die vielen Imker in unserem Land wäre die Honigbiene womöglich schon ausgestorben“, warnt Irene Mutter. Dinge wie der Klimawandel oder die intensive Verwendung von Pestiziden setzen den Insekten nämlich immer mehr zu. Und Bienen sind essenziell für unser Biosystem: Neben Honig liefern sie auch Wachs und Pollen. Doch ihr wichtigster Beitrag ist die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Rund 80 Prozent aller Blütenpflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen.

Unterstützung für Verein

Wer sich für die Imkerei interessiert, kann sich bereits jetzt auf die Warteliste für den nächsten Grundkurs des Imkervereins Albbruck setzen lassen. Wer die wichtige Arbeit des Vereins unterstützen möchte, jedoch keine Zeit hat, aktiv zu imkern, kann auch gerne eine Passivmitgliedschaft beantragen.