Die Albbrucker Bürgerstiftung hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Projekte zu unterstützen. Bei all den geförderten Aktivitäten wurde in die Zukunft investiert. So waren sich Stiftungsvorstand und –rat einig, den Aufbau eines „Zukunftswaldes“ zu unterstützen. Wie sich dieser entwickeln und sich das heute in weiten Teilen trostlose Bild des Waldes wieder positiv wandeln kann, war von Forstrevierleiter Wolfgang Walz zu erfahren.
Dessen Zuhörer spürten die Leidenschaft, mit welcher sich der Förster dem Umbau des Gemeindewaldes auf einer Fläche von 70 Hektar auf der Unteralpfener Gemarkung widmet. „In der neuen Situation die alten Ansätze weiterzuverfolgen, ist nicht erfolgversprechend“, betonte Walz. Immer wieder machte er auf Beispiele aufmerksam, wie sich die Schäden in den vergangenen Jahren entwickelt haben. So ist der größte Teil der über 40-jährigen Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Aber selbst Kiefern bleiben vom Borkenkäfer nicht verschont. Deshalb sei es enorm wichtig, vor dem Absterben des gesamten Waldbestandes mit dem Neuaufbau zu beginnen, um Kahlschläge zu vermeiden. „Zum einen kann so die Naturverjüngung in ihrer gegebenen Vielfalt genutzt und vor allem während der ersten zehn Jahre ein großer pflegerischer Arbeitsaufwand verhindert werden“, erläuterte der Förster.
Aufforstungs-Programm
Bereits im Herbst 2020 begonnen und im Frühjahr 2021 weiterbetrieben, setzte Wolfgang Walz mit einheimischen Waldarbeitern das Aufforstungs-Programm mit über 3000 Neupflanzungen in Gang. Mehr als zehn Baumarten werden sich künftig im Gemeindewald entfalten können. Dabei liegt der Fokus auf heimischen Arten wie Linde, Bergahorn, Eiche, Buche, aber auch der hitzeresistenteren Esskastanie, in geringem Maß auf Tanne und Lärche und als Ersatz für die bislang bestimmende Fichte auf der Douglasie.
War der eingeschlagene Weg von Wolfgang Walz zum Erhalt des Waldes für nachfolgende Generationen anfangs auch von Fachleuten eher kritisch betrachtet worden, so fand bei den Experten zwischenzeitlich ein Umdenken statt. Genau dieser Vorgehensweise hat sich in der eigens für den Waldbau ausgerichtete Lehrstuhl in der Versuchsanstalt in Freiburg verstärkt gewidmet. Immer wieder nehmen Gruppen von Fachleuten die neuen Ansätze im Unteralpfener Gemeindewald in Augenschein.