Albbruck – Das 49. Albbrucker Kirchenkonzert – und gleichzeitig das erste von Dirigent Andrea Bossi geleitete – hat bei den zahlreichen Besuchern Begeisterung ausgelöst. Das war auch den angeregten Gesprächen im Anschluss an das Konzert zu entnehmen. Die Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters Albbruck boten ein stimmungsvolles Feuerwerk mit abwechslungsreichem Konzertprogramm, das den Zauber der Adventszeit spürbar machte.
Verstärkt wurden sie dabei durch eine Reihe von Gastmusikern aus den übrigen Musikvereinen der Gemeinde, darunter auch die beiden Vorgänger des neuen Dirigenten Bossi, Eckehard Heinrich und Fabian Vogelbacher.
Eröffnet wurde das Kirchenkonzert, bei dem sich ein Höhepunkt an den anderen reihte, mit dem Stück „Mont Blanc“, einer von Komponist Otto Martin Schwarz geschriebenen musikalischen Hommage an den höchsten Berg der Alpen. Inhaltlich in ganz andere Bereiche der Musik führte das Orchester seine Gäste mit dem Stück „Imagasy“ – einem Werk des zeitgenössischen deutschen Komponisten Thiemo Kraas. Thema ist die Aufforderung, der eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen und in eine Traumwelt einzutauchen.
Lyrik, Nordlichter und Drama
Mit „Nimrod“, der neunten von 14 Variationen des im Jahr 1898 von dem Briten Edward Elgar komponierten und von Alfred Reed bearbeiteten Werks gelang es dem Orchester, auf ganz besondere Weise persönliche Verbindungen zwischen Freunden darzustellen.
Mit „Leonardo“ hatte sich Dirigent Andrea Bossi erneut für ein Werk des Komponisten Otto Martin Schwarz entschieden. Dieser beschrieb in seinem Musikstück das Leben und die künstlerische Genialität des Bildhauers, Malers und Erfinders. Er, der an der Fertigstellung des Mailänder Doms beteiligt war, widmete eine Teil seines Lebens später der Malerei, die im lyrischen Teils des Stücks wiedergeben wurde, das schließlich in einem dritten aufwühlenden Teil endet.
So wie es dem US-amerikanischen Komponisten Rossano Galante gelang, die Faszination der Nordlichter mit dem Stück „Aurora Borealis“ in Musik zu verpacken, so ist es den Musikerinnen und Musikern des Albbrucker Kirchenkonzerts auch gelungen, die Zuhörer in den Norden mitzunehmen und möglicherweise in eigenen Erinnerungen an ein Leuchten am Himmel schwelgen zu lassen. Mit einem Stück, das der preisgekrönte Komponist Hans Zimmer für den dramatischen Feuerwehr-Spielfilm „Backdraft“ geschrieben hatte, und das hier in der Bearbeitung von Masato Myokoin dargeboten wurde, endete das Programm hochemotional und stellenweise bombastisch. Die Konzertbesucher forderten mit begeistertem Beifall gleich mehrere Zugaben.