Wie ist es um die Finanzen der Gemeinde Albbruck bestellt? In der letzten Sitzung des Jahres befasste sich der Gemeinderat mit dem Haushaltsplan 2025. Vorweg erklärte Bürgermeister Stefan Kaiser: „Es ist das Königsrecht des Gemeinderates, den neuen Haushalt zu beschließen.“ Weiter sagte er, dass das neue Jahr uns alle, aufgrund der Wirtschaftslage und der weltweiten Krisen, vor große Herausforderungen stellen werde. Trotzdem habe es die Verwaltung wieder geschafft, für das Jahr 2025 einen soliden Haushalt auf die Beine zu stellen.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, wir sind eine starke Gemeinde“, gemeinsam werde man es schaffen, die Vielzahl der geplanten Investitionen in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Rechnungsamtsleiter Philipp Bastian stellte den Haushaltsplan und den aktuellen Trend vor, der in eine andere Richtung zeigt. Zunächst stellte er fest, dass die Erträge der Gemeinde in den vergangenen Jahren höher lagen als die Aufwendungen, „aber jetzt steigen die Aufwendungen stärker als die Erträge“.

Als Beispiel nannte er unter anderem die steigenden Personalkosten, die aber ihre Berechtigung hätten. Hinzu kämen zahlreiche fremdbestimmte Aufwendungen, die nur zu einem geringen Teil auf Gebühren umgelegt und wieder reingeholt werden könnten, wie etwa bei der Kreisumlage. Im Jahr 2025 könne mit Erträgen in Höhe von 22,9 Millionen Euro kalkuliert werden, während die Aufwendungen mit 23,8 Millionen zu Buche schlagen würden. Sein Fazit: Der Investitionsplan reizt die Leistungsfähigkeit der Gemeinde voll aus, neue Maßnahmen könnten nur durch Streichung bisheriger Maßnahmen durchgeführt werden. Die Prognose für die Folgejahre sei sehr schwierig, wobei die Entwicklung der Kreisumlage, die Erschließung des ehemaligen Areals der Papierfabrik und der geplante Bau des neuen Kreisklinikums eine wesentliche Rolle spielten.

Neue Ressourcen sind nötig

Um künftig die Lücken im Haushaltsplan zu schließen, sei es notwendig, neue Ressourcen zu erschließen. Wichtig sei es auch, auf Zuschüsse zu setzen, „sonst wäre die Gemeinde auf Dauer total überfordert“. Jedenfalls werde man in den nächsten Jahren auf die Rücklagen zugreifen müssen und sich das fehlende Geld über Kredite zu beschaffen. Problem dabei seien die steigenden Kreditzinsen. Weiter sagte er: „Wir können nur schwer einschätzen, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt.“ Bürgermeister Stefan Kaiser verwies auf die anstehenden „Jahrhundertaufgaben“, den Neubau des Kreisklinikums, die Erschließung des ehemaligen Papierfabrikareals und der Neubau des Kindergartens Alb, für ihn „ein Vorgriff auf das geplante Klinikum“ und auf das Personal, das sich hier ansiedeln werde. Da sei ein gutes Miteinander wichtig, um

Aufgaben in dieser Größenordnung bewältigen zu können. Schließlich richtete der Bürgermeister einen Dank an die Vereine, die, teils sehr aktiv, zum Wohle der Gemeinde unterwegs seien. Im Namen des Gemeinderates dankte Claus Schlachter für den Einsatz der Gemeindeverwaltung zum Wohle der Gemeinde und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.