Die Asbest-Problematik im Bad Säckinger Krankenhaus ist deutlich weniger gravierend, als dies die ehemalige Spitäler Hochrhein Geschäftsführerin Simone Jeitner vor ihrer Abberufung dargestellt hatte. Zu diesem Schluss kommt das Bad Säckinger Baurechts- und Bauverwaltungsamt nach einer von Bürgermeister Alexander Guhl angeordneten amtlichen Begehung des Gebäudes. Demnach seien keine Asbestvorkommen gefunden worden, die über das bereits bekannte und in der Baukostenplanung bereits berücksichtigte Maß hinausgehen. Eine mögliche deutliche Steigerung der Sanierungskosten, die laut Beschlüssen bei 12,8 Millionen Euro liegen, ist somit nicht zu erwarten.

Am vergangenen Freitag hatte Bürgermeister Alexander Guhl als Dienstherr der Baurechtsbehörde Bad Säckingen ein gemeinsames Gespräch zwischen Vertretern der Spitäler Hochrhein GmbH, dem beauftragten Brandschutzsachverständigen sowie den maßgeblichen Mitarbeitern der Stadtverwaltung Bad Säckingen einberufen, um die Feststellung der momentanen Brandschutzsituation im Spital Bad Säckingen sowie die zuletzt geführten Diskussionen über mögliche Asbestbelastungen zu klären, heißt es jetzt in einer Mitteilung von Baurechtsamtsleiter Peter Weiß. In einem offenen und konstruktiv geführten Gespräch wurden alle für die Sicherheit des Spitals und seiner Patienten erforderlichen Maßnahmen erörtert.

Aufgrund der mündlichen und schriftlichen Stellungnahme des Brandschutzsachverständigen vom Dezember 2016, die der Baurechtsbehörde und der Stadtverwaltung bisher nicht vorlag, bestehe für die Behörde keine Veranlassung, das Spital aus Brandschutzgründen in seinem jetzigen Betrieb zu schließen, heißt es in der Mitteilung: "Vielmehr genügt das Haus, so wie es momentan betrieben wird, den Ansprüchen an den Brandschutz vollumfänglich."

Die vom beauftragten Architekturbüro festgestellten Brandschutzmängel seien nach jetzigem Kenntnisstand umfassend dargestellt. Sofern die dort beschriebenen und auch bezifferten Mängel beseitigt seien, würde das Spital Bad Säckingen in seiner Gesamtheit den aktuellen Anforderungen des Brandschutzes genügen.

Im Rahmen eines Rundganges wurde die Asbestproblematik besichtigt, heißt es in der Mitteilung weiter. Festgestellt worden sei, "dass in einzelnen Zimmern Wandplatten mit asbesthaltigem Material verwendet wurden". Diese Platten seien jedoch ohne Beschädigung "völlig gefahrlos". Vereinzelte Verkleidungen, bei denen Bohrlöcher oder Spannungsrisse aufgetreten seien, werden unverzüglich ersetzt. Der spätere Austausch dieser Wandverkleidungen gegen moderne Materialien sei nach Einschätzung des Baurechtsamts "ohne größere finanzielle Aufwendungen möglich".

Ferner wurde zwischen den Beteiligten vereinbart, dass ab sofort zwischen der neuen Geschäftsleitung, den Haustechnikern und Gutachtern sowie der Baurechtsbehörde eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Hinblick auf die Beseitigung der angesprochenen Mängel erfolgen soll. Dabei hat Bürgermeister Guhl auch angeboten, dass die städtischen Ingenieure als Berater der Spitäler Hochrhein GmbH zur Verfügung stehen, sofern dies von der Geschäftsleitung gewünscht wird.

Alles in allem waren sich die Gesprächsbeteiligten einig, dass nun auf der Grundlage eines Maßnahmenplanes zügig die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten, insbesondere im Bereich des Brandschutzes, durchgeführt werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand soll hierzu ein fachlich befähigtes Generalunternehmen durch die Spitäler Hochrhein GmbH beauftragt werden.