„Da berühren sich Himmel und Erde“: Auf dem Waldfriedhof in Bad Säckingen ist das ganz konkret jener Ort des Gedenkens, an dem eine Stele an die Sternenkinder erinnert. Das sind Kinder, die tot in die Welt hineingeboren wurden oder nur kurze Zeit bei uns bleiben durften. Alljährlich wird dieser Kinder in einem ökumenischen Gottesdienst gedacht. Auch vergangenen Samstag. Gut 20 Besucher wohnten dem Gottesdienst bei.
Dekan Peter Berg von der römisch-katholischen Gemeinde erinnerte gleich zu Beginn daran, dass das Dasein vor Gott und den Menschen zähle, auch wenn das Leben nur ganz kurz sei. Der Gottesdienst selbst stand unter dem Symbol der Taube als Zeichen der Hoffnung.
Pfarrer Armin Strenzl von der alt-katholischen Kirchengemeinde verwies auf die Erzählung der Sintflut im Alten Testament. Noah, der mit seiner Familie monatelang in der Arche ausharrt, schickt schließlich eine Taube aus, die mit einem Ölzweig zurückkehrt und somit vom Ende der Sintflut und dem Beginn neuer Hoffnung kündet. Auch die Lesung bezog sich auf jene Erzählung, niedergeschrieben im 1. Buch Mose.
Der evangelische Gemeindediakon Sven Holtkamp vertiefte das Thema Trauer und meinte: „Trauer ist die Liebe in anderer Gestalt.“ Die Trauer sei eine starke Kraft, die wir im Leben bräuchten. Holtkamp sagte auch, es brauche Mut, bei dieser Gedenkfeier dem eigenen Schmerz wieder zu begegnen. Aber es täte auch gut gekommen zu sein, weil jeder hier wisse, dass das Leben nach dem Verlust eines Kindes nicht so weitergehe: „Der Tod eines Kindes stelle alles in Frage.“
Die Besucher zündeten Kerzen für die Sternenkinder an, sprachen Fürbitten und beendeten den Gottesdienst mit dem Vaterunser. Der Posaunenchor umrahmte den Gottesdienst musikalisch.
Es war der mittlerweile siebte ökumenische Gottesdienst für die Sternenkinder auf dem Waldfriedhof. Maike Kaskel hatte seinerzeit die Initiative ergriffen, eine Projektgruppe gegründet und Spenden gesammelt. Im Jahr 2013 konnte dann der Ort des Gedenkens auf dem Gräberfeld 20 eingerichtet werden.
Im Zentrum steht die Stele des Bildhauers Tobias Eder. In dem Stein aus Jurakalk verlaufen zwei Linien, Himmel und Erde, die sich nur in ihrem Schnittpunkt kurz berühren. Vor der Stele liegt der Gedenkstein „Da berühren sich Himmel und Erde. Im Gedenken an unsere Sternenkinder.“
Adressen für Betroffene
Kur- und Klinikseelsorge Bad Säckingen, Pastoralreferentin Anja Drechsle (Telefon 07761/56 82 90, E-Mail seelsorge@se-bsm.de); Ehe-, Familie- und Lebensberatungsstelle Bad Säckingen (Telefon 07761/553 58 90); Ehe-, Familie- und Lebensberatungsstelle Waldshut/Bad Säckingen (Telefon 07751/80 00 21, www.efl-waldshut.de); www.dw-hochrhein.de; www.familienplanung.de; www.initiative-regenbogen.de.