Frank Linke

Gerd Lunke, 23 Jahre lang Chefarzt der Inneren Abteilung am Spital Bad Säckingen, feiert am morgigen Sonntag seinen 70. Geburtstag. Bekannt ist Lunke auch als einer der Ärzte, die sich in erster Reihe für den Erhalt des Spitals stark gemacht hatten. 2016 gab er aus Protest gegen den schleichenden Abbau der Strukturen im damals noch offenen Haus die silberne Verdienstmedaille des Landkreises zurück. Die hatte ihm der seinerzeit amtierenden Landrat Tilman Bollacher bei seiner Verabschiedung als Chefarzt im Dezember 2013 überreicht.

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Gerd Lunke wurde 1950 in Essen geboren. Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt studierte Lunke in Münster Medizin. Es folgten Assistenzzeiten in Essen und in Oberstdorf im Allgäu sowie anschließend der Wehrdienst an der Sportschule der Bundeswehr in Sonthofen. Seine Facharztausbildung absolvierte Lunke an verschiedenen Krankenhäusern im Ruhrgebiet mit den Schwerpunkte Kardiologie und Gastroenterologie. Dann arbeitetet Lunke ein Jahr als Oberarzt im Krankenhaus in Sonthofen und schließlich fünf Jahre lang (1985 bis 1990) am Krupp-Krankenhaus in seiner Heimatstadt Essen.

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Am 1. Juli 1990 trat Lunke seine Stelle als Chefarzt der Inneren Abteilung am Kreiskrankenhaus Bad Säckingen an. Über 50 Ärzte hatte sich beworben, erinnert sich Lunke. Am Ende hat sich der Kreistag für ihn entschieden. Die folgenden beruflichen Jahre am Bad Säckinger Spital hat der Jubilar nur in bester Erinnerung. Im Team habe man eine sehr gute Medizin gemacht. Und die einzelnen Fachabteilungen hätten hervorragend zusammen gearbeitet.

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Bis vor einem Jahr war Lunke noch bei der Schlichtungsstelle für Behandlungsfehler der Ärztekammer als Gutachter tätig. Heute noch ist er Prüfer bei den Facharztprüfungen und auch bei der Zusatzausbildung Internistische Intensivmedizin. Auch setzt sich Lunke mit dem Förderverein PRO Spital weiterhin für eine gute medizinische Versorgung im westlichen Landkreis ein, also auch für den Campus. Der sei eine vernünftige Sache. Der „Lörracher Weg“ hätte ihm dennoch besser gefallen, gibt Lunke zu und ergänzt mit Blick auf die aktuelle Lage: „Man kann nur hoffen, dass während der Pandemie nicht irgendwann Betten in Waldshut fehlen.“

Das Coronavirus hat auch die persönlichen Geburtstagspläne durchkreuzt: Der 70. sollte im kleinen Familienkreis in Freiburg gefeiert werden. Das fällt jetzt aus. „Viele kleine Kinder treffen auf viele Ältere, das wäre eine besondere Risikokonstellation gewesen.“ Lunke hat vier Töchter und fünf Enkelkinder. Ausfallen muss auch der Skiurlaub in der Schweiz, gefährdet ist der jährliche Segeltörn in Südfrankreich Ende Mai. Lunke war übrigens als Jugendlicher als Regattasegler deutschlandweit unterwegs. Weitere Hobbys sind Wandern und Schwimmen. Außerdem werden die Sprachkenntnisse in Englisch und Italienisch aufpoliert. Lunke: „Langeweile habe ich keine.“