Im September beginnen die ersten Bauarbeiten für die Elektrifizierung und Modernisierung der Hochrheinbahn. Bevor dort im Dezember 2027 die ersten elektrisch betriebenen Züge verkehren werden, müssen sich Bahnkunden, Anwohner, Autofahrer und auch Radfahrer auf zahlreiche Einschränkungen während der Bauphase einstellen.
Auf welche genau, darüber informiert die Deutsche Bahn am Donnerstag, 17. Juli 2025, im Bad Säckinger Stadtteil Wallbach. Ähnliche Veranstaltungen hatten bereits im Juni in Waldshut und Rheinfelden stattgefunden. Bei den im September beginnenden ersten Arbeiten kann der Bahnverkehr zunächst weiterlaufen. Ab April 2026 aber wird dann die gesamte 75 Kilometer lange Strecke zwischen Rheinfelden und Erzingen gesperrt, um die Hauptarbeiten aufnehmen zu können.
Schienenersatzverkehr bis voraussichtlich Juli 2027
Bis voraussichtlich Juli 2027 müssen die Bahnreisenden zwischen Rheinfelden und Waldshut auf Busse des Schienenersatzverkehrs umsteigen, ein Vierteljahr länger als zwischen Waldshut und Erzingen, wo der zunächst noch dieselbetriebene Bahnverkehr schon im März 2027 wieder aufgenommen werden kann. Ende Dezember 2027 soll dann auf der gesamten Strecke der strombetriebene Bahnverkehr kommen.
Alle bestehenden Stationen werden umgebaut
Mit 27 Kilometern ist der Planungsabschnitt Brennet-Dogern der längste der drei Abschnitte auf deutschem Gebiet. Wie auch auf den beiden anderen werden an der Hochrheinbahn für die elektrische Oberleitung Masten aufgestellt und Fahrdraht verlegt sowie die Bahnsteige an allen bestehenden Stationen – es sind derzeit insgesamt 19, davon sieben zwischen Brennet und Dogern – auf 55 Zentimeter Höhe und 155 Meter Länge ausgebaut.

Weiterhin wird es auf dem Abschnitt Brennet-Dogern zusätzliche große Bauarbeiten geben. Laufenburg stellt dabei wegen seiner schwierigen Topographie einen Schwerpunkt dar. Hier müssen in dem bei der Altstadt gelegenen Rappensteintunnel die Röhre aufgeweitet und die Gleise abgesenkt werden. Die Brücke zum Parkhaus Brunnenmatt und zum benachbarten Kindergarten wird zurückgebaut und neu errichtet. Am Ostbahnhof wird die dem barrierefreien Zugang dienende Rampenanlage umgebaut. Beim Laufenburger Stadtteil Luttingen muss eine weitere Brücke zunächst zurückgebaut und neu errichtet werden.
In Wallbach entsteht ein neuer Haltepunkt
Am Halt im Wehrer Stadtteil Brennet werden für einen barrierefreien Zugang die bestehende Rampe umgebaut und auf der südlichen Seite eine neue Rampe errichtet. Nördlich der Bundesstraße gegenüber des Haltepunkts Wehr-Brennet wird ein neuer Aufzug gebaut. Im Bad Säckinger Stadtteil Wallbach wird die Bahn einen kompletten neuen Haltepunkt errichten und den Bahnübergang umbauen.

Auch in Murg werden für einen barrierefreien Zugang ein Aufzug und eine Rampe gebaut sowie eine neue Treppenanlage als Zugang zu den Bahnsteigen errichtet. In Albbruck werden an die Personenüberführung für einen barrierefreien Zugang Aufzüge gebaut. In Dogern muss einer der beiden Bahnsteige Richtung Basel verschoben werden.
Einige Baustellen wirken sich direkt auf den Verkehr aus
Ein Teil der Arbeiten wird direkte Auswirkungen auf den Straßenverkehr und die öffentliche Sicherheit haben. So befinden sich die Bahnhalte Brennet, Murg und Laufenburg-Ost direkt an der viel befahrenen B34 beziehungsweise L154. Die Inanspruchnahme von Straßenraum für die Baustellen oder durch Baustellenverkehr wird sich unmittelbar auf den Verkehrsfluss auswirken.
In Laufenburg unterbricht die Baustelle am Altstadtbahnhof nicht nur den viel frequentierten Hochrheinradweg, sondern auch die einzige Route, auf der große Müllfahrzeuge und die Feuerwehr die Altstadt über deutsches Gebiet anfahren können.
Die Informationsveranstaltung: Wann, wer, was
Die Deutsche Bahn informiert am Donnerstag, 17. Juli, in der Flößerhalle Wallbach über die für Elektrifizierung und Modernisierung der Hochrheinbahn geplanten Baumaßnahmen, den Bauablauf und den Schienenersatzverkehr. Ab 18 Uhr können Interessierte in der Flößerhalle den Infomarkt besuchen. Dort stehen für Fragen und Gespräche Vertreter des Landratsamts Waldshut, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, der Trinationalen S-Bahn Basel, von DB Regio und der DB InfraGO AG bereit. Um 19 Uhr startet die eigentliche Informationsveranstaltung. Für den Landkreis Waldshut wird Landrat Martin Kistler sprechen, für die DB geben der Technische Leiter Ronald Heil und Projektleiter Christian Lösch einen Überblick über Maßnahmen und Bauablauf. Das Schienenersatzverkehrskonzept stellt Sven Frick von DB Regio AG vor.
Wer besonders von den Baumaßnahmen betroffen ist? Hier kommen Bürger zu Wort.