Dennis Kalt

Im Sisslerfeld starten 2020 Testplanungen – an den Gesamtprozess zahlen die vier Kommunen je 120.000 Franken. Das Sisslerfeld ist im kantonalen Richtplan als wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt aufgeführt. Letztes Jahr genehmigte der Grosse Rat für den Zeitraum von 2019 bis 2021 1,5 Millionen Franken für die Gebietsentwicklung. Der Kanton hat damit auch wieder die Federführung im Planungsprozess übernommen. Im Dezember 2018 folgte dann eine Absichtserklärung der Projektpartner – also von Kanton, Regionalplanung und den Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein.

Darin wurde vereinbart, dass jeder im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Zuständigkeiten alles daransetze, dass das Sisslerfeld gemeinsam und unter Einbezug der Grundeigentümerschaft entwickelt, erschlossen und marktfähig gemacht werden könne.

Seither fanden zahlreiche Gespräche statt. Im Juni wurde die Bevölkerung – auch aus der deutschen Nachbarschaft in Bad Säckingen – zu einem Forum eingeladen. In kleinen Workshops tauschten sich die Teilnehmer über die Zukunft des Sisslerfelds aus.

In der nächsten Etappe Anfang des kommenden Jahres werden Expertenteams auf den Weg geschickt, die Testplanungen für das Gebiet Sisslerfeld zu erarbeiten, wie Daniel Kolb, Leiter der Abteilung Raumentwicklung beim Kanton, sagt. „Die Teams erarbeiten ein Zielbild 2040+“, so Kolb. Das heisst, sie stellen dar, wie das Sisslerfeld im Jahre 2040 bei einem Vollausbau aussehen könnte. Dafür betrachten sie die gesamten Arbeitszonen der vier beteiligten Gemeinden. Diese umfassen gemäss Kolb total rund 200 Hektaren. Etwa die Hälfte davon ist nicht überbaut.

Die Erarbeitung des Zielbilds 2040+ sei nötig, um danach zurückzurechnen und so zu erarbeiten, was wann und in welcher Reihenfolge geplant werden muss. Die Testplanungen werden von interdisziplinären Teams erarbeitet, sodass raumplanerischen, architektonischen, landschaftlichen oder verkehrstechnischen Aspekten Rechnung getragen werden kann. Die dauert voraussichtlich bis Herbst 2020. Danach werden die Planungen vorgestellt und die Planungsinstrumente wie Richt- oder Nutzungspläne erarbeitet, bevor die Planungspflicht der öffentlichen Hand erfüllt und das Gebiet Sisslerfeld an den Markt übergeben werden kann.

Es sei davon auszugehen, dass die Finanzierung durch den Kanton nicht reiche, um die gesamte Planung abzuschliessen, heisst es mit Blick auf die Gemeindeversammlung vom 15. November in Münchwilen. Sie wird deshalb einen Kredit von 120.000 Franken beantragen. Der Kredit soll den Prozess mitfinanzieren. „Die anderen Gemeinden werden die gleiche Summe zahlen“, so der Münchwiler Gemeindeammann Bruno Tüscher.

Auch in Eiken und Sisseln wird die Summe in einem separaten Kreditantrag der Gemeindeversammlung vorgelegt. In Stein wird der Betrag ohne separaten Antrag ins Budget aufgenommen. Die finanzielle Unterstützung durch die vier Gemeinden habe einen wichtigen symbolischen Wert für die künftige Unterstützung durch den Grossen Rat, ist Tüscher überzeugt. Daniel Kolb wertet die Beiträge der Gemeinden als “extrem positives Zeichen„.

Sissler Feld

Das Sissler Feld ist ein freies Gebiet gegenüber von Bad Säckingen, das auf 200 Hektar noch Möglichkeiten für Wachstum von überkantonaler Bedeutung bietet. Hier sind bereits die Pharma- und Chemie-Riesen Novartis, Syngenta und DSM angesiedelt.