Zwar machen es insbesondere zusätzliche Baumaßnahmen und Mehrkosten im Baubereich notwendig, dass die Stadt Bad Säckingen einen Nachtragshaushalt auf den Weg bringt. Dieser wurde seitens des Gemeinderats allerdings weitgehend klaglos akzeptiert und erhielt am Ende die einstimmige Zustimmung des Gremiums. Denn trotz der gestiegenen Ausgaben ist keine Kreditaufnahme nötig. Generell werde sich die Stadt in Zukunft aber bei Bauvorhaben stärker einschränken müssen, sagte Bürgermeister Guhl: „Wir werden nicht auf Dauer jährlich zwei bis drei Großprojekte stemmen können." Denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechterten sich.
Der größte zusätzliche Brocken auf der Investitionsseite stellt der geplante Kindergarten auf dem Gesundheitscampus-Gelände dar. Für diesen sind im Haushalt etwa 900.000 Euro eingeplant gewesen. Nun kommen noch einmal 2,3 Millionen Euro obendrauf, wenngleich inzwischen fraglich ist, wie viel von diesem Geld dieses Jahr überhaupt noch verwendet wird.
Mehrkosten in Höhe von fast 600.000 Euro stehen bei der Sanierung der Badmattenhalle im Raum, immerhin 130.000 Euro teurer wird der Neubau der Schulsporthalle. Und weitere 100.000 Euro nimmt die Stadt für Planungsmaßnahmen in die Hand.
Hierbei handelt es sich laut Bürgermeister Alexander Guhl um den städtischen Eigenanteil an einem Gesamtprojekt im Zuge der Vorbereitung zur Elektrifizierung der Hochrheinbahn. Dieser Eigenanteil betrage 20 Prozent der Gesamtkosten. Der Rest werde durch Fördermittel finanziert, so Guhl.
Für Verwunderung sorgte derweil der Umstand, dass die Stadt für 250.000 Euro Anteile des Energieversorgers Energiedienst erwerben will. Michael Maier (CDU) hinterfragte eine derartige Investition, die einer Festanlage von Guthaben gliche, gerade vor dem Hintergrund der anstehenden finanziellen Herausforderungen.
Tatsächlich sei das Geld als eine auf fünf Jahre befristete Festanlage zu sehen, die noch dazu mit 3,7 Prozent verzinst werde, so Guhl. Allerdings plädierte er dennoch dafür, den Anteils-Kauf vorzunehmen, denn es gehe darum, „die gute Zusammenarbeit zwischen ED und unseren Stadtwerken zu stärken.“
Zusätzliche Ausgaben ergeben sich derweil auch bei den Unterhaltungsaufwendungen der Stadt, die im Ergebnishaushalt festgeschrieben sind. Unter anderem müssen im Kursaal für 325.000 Euro Sanierungen vorgenommen werden. 160.000 Euro plant die Stadt für Beratungskosten im Bereich Bauleitplanung ein. Immerhin gibt es auch 1,1 Millionen Euro mehr an Schlüsselzuweisungen, während die Erwartungen bei der Gewerbesteuer sicherheitshalber um 500.000 Euro nach unten korrigiert wurden, wie Stadtkämmerin Bettina Huber darstellte.