Der damalige Bürgermeister Günter Nufer, ein leidenschaftlicher Jäger, wollte der Bevölkerung die Vielfalt des Walds mit seinen Wildtieren nahebringen. Damit war vor 45 Jahren die Idee für ein Wildgehege geboren. In monatelanger Planung wurde ein Areal im Bad Säckinger Stadtwald dafür ausgesucht und hergerichtet.

Die ersten Tiere für das neu geschaffene Wildgehege kamen aus dem WildgehegeWaldshut. Rund 15 Wildschweine, vier Sika-, neun Damhirsche und 21 Stück Rotwild sind heute im Gehege untergebracht. Es kann aber durchaus vorkommen, dass die Besucher nur wenige Tiere zu Gesicht bekommen. „Das ist so gewollt“, erklärt Stadtförster Gabriel Hieke. Das Gehege sei so angelegt, dass die Tiere möglichst entsprechend ihrem natürlichen Lebensraum dort leben können, und dazu gehören eben auch Rückzugsmöglichkeiten. Und aus diesem Grund können die Tiere auch das ganze Jahr über im Gehege bleiben. Von Beginn an war und ist das Wildgehege in der Hand der Stadt und damit in der Obhut des Stadtförsters. Insgesamt 900 Stunden investiert Stadtförster Gabriel Hieke pro Jahr gemeinsam mit seinen Forstarbeitern. „Dreimal in der Woche und an den Wochenenden sind wir im Wildgehege“, so der Stadtförster.

Regelmäßig wird mit Gras, Heu, einer Getreidemischung und Silage zugefüttert. „Das Gras hier auf dem Gelände würde gar nicht ausreichen für all die Tiere“, erklärt Hieke. Und auch der Mais darf nicht vergessen werden, den die Besucher an Automaten im Wildgehege ziehen und an die Tiere verfüttern können. Auch da kommt eine beachtliche Zahl von 12.000 Maispäckchen pro Jahr zusammen. Die Tiere sind also ausreichend und ausgewogen gefüttert.

„Trotzdem gibt es immer wieder Besucher, die unverantwortlich irgendwelche Abfälle in die Gehege werfen und an die Tiere verfüttern“, weiß der Stadtförster. Gabriel Hieke hat immer ein Auge auf die Tiere. Er und seine Mitarbeiter haben einen geschulten Blick und merken, wenn mit einem Tier etwas nicht in Ordnung ist. „Manchmal müssen wir dann auch den Tierarzt kommen lassen“, so Hieke.
Weil sich die Tiere vermehren, muss der Stadtförster nicht nur einen Blick auf die Anzahl der Jungen haben, sondern auch auf das Geschlecht. „Bei den Hirschen müssen wir auf die Rangordnung der Tiere achten“, erklärt Hieke. So lange feststeht, wer der Chef im Gehege ist, kann nichts passieren. Auch um immer wieder frisches Blut ins Gehege zu bringen, tauschen sich die Wildgehege in der Region untereinander aus. Lediglich das Sikawild vermehrt sich nicht weiter. Warum? Auf diese Frage weiß auch der Bad Säckinger Stadtförster keine Antwort: „Wir wissen nicht ob es daran liegt, dass die Tiere in Gefangenschaft leben."
Das Wildgehege
Rund 15 Wildschweine, vier Sika-, neun Damhirsche und 21 Stück Rotwild sind heute im Wildgehege untergebracht. Das Gehege ist ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem für Familien mit Kindern. Rund 40.000 Besucher kommen jedes Jahr. Das Wildgehege ist das ganze Jahr über geöffnet.