Nachdem im vergangenen Jahr die Sanierungsarbeiten der Ortsdurchfahrt in Mühlhausen endlich abgeschlossen werden konnten, steht nun die nächste große Baumaßnahme an. Denn die Brücke, welche auf Höhe des Friedhofs über die Landesstraße 191 führt, soll noch in diesem Jahr abgerissen und bis in den kommenden Sommer gänzlich erneuert werden. Das sorgt nicht gerade für Freude in der Gemeinde, wie in der vergangenen Gemeinderatssitzung deutlich wurde.
Hintergrund des Abrisses ist eine Beschädigung der Spannglieder unterhalb der Brücke, welche laut Hubert Mayer, Fachbereichsleiter des Baureferats Ost im Regierungspräsidium Freiburg, durch einen Bagger entstanden sind. Zwar sei die Brücke aktuell noch befahrbar, doch um einen Ersatz-Neubau komme man nicht herum, erklärte Mayer. „Wir haben die Statik damals nachrechnen lassen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Brücke hält. Mit kleineren Reparaturen haben wir zwar einen Ist-Zustand schaffen können, doch der Ersatz-Neubau ist trotzdem geboten“, so Mayer weiter.
Baustart wird für Oktober angekündigt
Geplant ist im diesjährigen Oktober, die Brücke komplett abzureißen und sie bis in den Sommer 2026 neu aufzubauen. Dazu müsse man laut Mayer auch die Landstraße 191 entlang der Ortschaft für rund zwei Wochen komplett sperren und den Verkehr durch die neu sanierte Schloßstraße in Mühlhausen leiten. Nach der zweiwöchigen Vollsperrung soll dann eine Ampelschaltung den Verkehr auf der L191 an der Baustelle einspurig vorbeileiten, ergänzt Mayer – bis in den nächsten Sommer. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro, welche vom Regierungspräsidium getragen werden.
„Das ist eine erhebliche Belastung für den Ort“, hält Bürgermeister Patrick Stärk in der Gemeinderatssitzung fest. Zwar sei allen bewusst gewesen, dass die Brücke, die von vielen Landwirten, Radfahrern und Hundehaltern genutzt wird, mittelfristig erneuert werden muss. Doch hätte sich Stärk gerne eine „längere Verschnaufpause für die Anwohner gewünscht“, erklärt er.
Bürgermeister fordert Tempolimit in der Ortsdurchfahrt
Weiter forderte Stärk, dass die Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt während der zweiwöchigen Vollsperrung der L191 auf Tempo 30 gesenkt werde. Mit dieser Maßnahme möchte der Bürgermeister vor allem das Rasen und die Lärmbelästigung dämmen. Im Zuge dessen hält Gemeinderatsmitglied Klaus Mühlherr (SPD) auch eine weitere temporäre Fußgängerampel wegen der hohen Verkehrsdichte für angemessen.
Ob sich alle Forderungen tatsächlich umsetzen lassen, könne Mayer nicht an Ort und Stelle bestätigen, dafür bedarf es weiterer Abstimmungen, sagt er. „Eines ist aber klar – Leib und Leben vor Verkehr“, so Mayer.