Eine lange Schlange bildete sich bereits zur kleinen Pause vor der Schulmensa des Scheffel-Gymnasiums. Das OM Catering mit Inhaber Olaf Masur beliefert die Mensa seit gut fünf Jahren. „Wir haben kleine Snacks, die es in der Pause gibt, wie heute Currywurst“, erklärt Mitarbeiterin Stephanie Wenk. Auch eine Auslage mit Backwaren findet man hier.
100 bis 150 Mittagessen pro Tag
Beim Mittagessen arbeiten Manuela König und Natascha Camacho Hand in Hand, innerhalb kürzester Zeit gehen hier jeden Tag 100 bis 150 Mittagessen über den Tresen. „Die Kinder und Jugendlichen können zwischen vier Menüs wählen“, sagt Wenk. Das Mittagessen kostet 4,50 Euro. „Für eine schnellere Abwicklung beim Bezahlen laden die Jugendlichen einen Chip mit einem beliebigen Betrag auf“, erklärt Wenk. Die Kinder können aber auch bar bezahlen.
Acht Wochen lang gibt es jeden Tag ein anderes Menü, berichtet Wenk weiter. Mit einer großen Umfrage hat Inhaber Olaf Masur die Wünsche der Schüler ermittelt und das Menü entsprechend angepasst. Und was sind die beliebtesten Gerichte? „Spaghetti Bolognese steht an der Spitze, dichtgefolgt von Pancakes mit Apfelmus“, sagt Stephanie Wenk. Aber auch Spätzle mit Soße stehen bei den Schülern hoch im Kurs. „Wir versuchen, auf die Wünsche der Schüler einzugehen“, so Wenk.

Vorbestellungen von Seiten der Kinder gibt es weniger, erklärt Wenk: „Vermutlich möchten sie spontan entscheiden, was sie an dem Tag essen.“ Jede der belieferten Kantinen von OM Catering hat unterschiedliche Anforderungen. Wenk dazu: „Die Speisepläne in der Schule sind auf die Bedürfnisse der Schüler angepasst.“ Großen Wert legt man laut Wenk auf die frische Komponente und auf regionale Produkte, aber auch Tiefkühl-Gemüse kommt zum Einsatz, da dort die Vitamine erhalten bleiben. Auch die Semmelknödel werden frisch zubereitet und von Hand geformt. Wenk: „Dazu fehlt den meisten zum Selbermachen zuhause die Zeit.“
220 Mittagessen aus dem Reha-Klinikum
In der Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule liefert das Reha-Klinikum jeden Tag 220 Mittagessen an. Die zwei Küchenchefs Bernhard Landbrecht und der neu dazu gekommene Peter Wagner kümmern sich um die Organisation und die praktische Ausführung. „Wir beliefern zusätzlich noch andere Einrichtungen, wie beispielsweise das Marienhaus. Wir haben 750 Essen, die täglich die Küche verlassen“, erklärt Peter Wagner. Eine gute Organisation und Taktung seien daher unumgänglich, so wird der St. Vincentius Kindergarten bereits um 11 Uhr beliefert, erläutert Wagner.
Die Kinder haben hier die Wahl zwischen drei Menüs, mit einem Durchlaufplan von sechs Wochen. Die Bezahlung erfolgt durch ein Steckkartensystem in der Mensa. Besonders stolz ist Wagner auf die DGE Zertifizierung, die ab 1. Januar 2019 in Kraft trat. Die Zertifizierung wurde von der deutschen Gesellschaft für Ernährung verliehen und überprüft. Wichtige Punkte bei der DGE sind unteranderem Lebensmittelvielfalt, Gemüse und Obst, Vollkorn und die schonende Zubereitung. Landbrecht könnte sich in diesem Jahr auch die Teilnahme an der Aktion „Fit für Kids“ von der deutschen Gesellschaft für Ernährung vorstellen.

„Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Auszubildenden das Kochen und nicht nur das anrühren von Fertigprodukten erlernen“, betont Wagner. Auch Ideen und Anregungen des Teams für neue Gerichte oder Ergänzungen werden gerne angenommen. Wagner dazu: „Manchmal bringt man auch aus dem Urlaub spannende neue Ideen mit. Saisonale Aktionen, wie Spargelgerichte oder Erdbeeren, werden in das Menü mit aufgenommen und durch Kräuter aus dem Kräutergarten des Reha-Klinikums ergänzt.
Auch der St. Vincentius Kindergarten in Bad Säckingen bezieht seinen Mittagstisch vom Reha-Klinikum. Laut Kindergartenleiterin Ute Wycisk essen pro Tag 46 Kinder mit. Als positiv hebt Wycisk hervor, dass auch eine spezielle Ernährung für Diabetes kein Problem für die Küche des Reha-Klinikums gewesen sei. Dazu sagt Wagner: „Wir sind froh, in unserem Haus auf geschulte Ernährungsberater zurückgreifen zu können, um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.“ Die Portionsgröße ist laut Wagner an die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Spezielle Unterschiede gebe es ansonsten nicht im Menü.
Zwei Mal Fleisch, einmal Fisch
Im Kindergarten gibt es laut Ute Wycisk zwei Mal die Woche Fleisch und einmal die Woche Fisch. „Wir sind mit der Qualität und dem frisch zubereiteten Essen sehr zufrieden“, sagt Wycisk. Die monatlichen Kosten belaufen sich für die Eltern auf eine Pauschale von 55 Euro. Ute Wycisk weiter: „Die Kinder nehmen das gemeinsame Essen sehr gut an und freuen sich, wenn sie selber schöpfen dürfen.“
„Mehr Zeit für das Essen nehmen“
Jessica Delpho, Diätassistentin des Reha-Klinikums, erklärt, worauf es bei gesunder Ernährung bei Kindern ankommt und gibt Eltern einige Tipps.
- .Was brauchen Kinder, um sich gesund zu ernähren? Regelmäßige Mahlzeiten mit einer Portion Gemüse, Rohkost oder Salat sind wichtig. Zum Trinken eigenen sich energiefreie Getränke wie Wasser oder ungesüßter Tee.
- .Wie könnte ein Abendessen aussehen, wenn das Kind mittags schon warm gegessen hat? Jessica Delpho schlägt ein gesundes Vesper mit Vollkornbrot, Käse und Milchprodukte vor, um den Bedarf an Calcium zu decken. Möglich wäre auch ein selbstgemachter Brotaufstrich, Dips oder Schinken. Fettige Wurst, wie Lyoner oder Leberwurst, sollten nur in Maßen konsumiert werden.
- .Welches Gericht könnten Kinder selbst zubereiten können? Ein Gemüseeintopf würde sich laut Jessica Delpho anbieten, dabei können die Kinder selbst schnippeln. Eine schöne Aktion ist es laut Delpho auch, mit den Kindern zusammen ein Brot zu backen. Falls die Kinder ein Lieblingsgericht haben, bietet sich auch das zum selber kochen an, Delpho: „Hauptsache die Kinder haben Spaß am Zubereiten.“
- .Wie können Eltern die Kinder in einer gesunden Ernährung unterstützen? Die Eltern haben laut Delpho eine wichtige Vorbildfunktion. „In meiner Arbeit sehe ich oft, dass junge Familien auf Fertiggerichte zurückgreifen. Man sollte sich wieder mehr Zeit für das Essen und die Zubereitung gönnen. Zum Beispiel mit der Familie einen Marktbummel machen, regional und saisonal einkaufen und gemeinsam Kochen“, schlägt Delpho vor.