Ich wollte es ausprobieren – den Freibadbesuch am ersten Saisontag und das unter Corona-Regeln. Kann das Spaß machen?

Gemeinsam mit meinen Kindern Ben (7) und Leon (3) sowie meiner Schwester mache ich mich auf den Weg ins Waldbad, zum allerersten Mal in meinem Leben. Doch zuvor war bereits der Online-Ticket-Kauf eine Herausforderung. Eine Karte wurde storniert und musste noch einmal bestellt werden. Wer kein Internet oder Drucker zur Hand hat, kann hier nicht schwimmen.

Nur wenige Badegäste kamen am ersten Saisontag ins Waldbad Bad Säckingen.
Nur wenige Badegäste kamen am ersten Saisontag ins Waldbad Bad Säckingen. | Bild: Verena Wehrle

Die erste Hürde: Eintritt nur mit Mundschutz

Am Waldbad angekommen begrüßten uns vor dem Eingang zwei Mitarbeiter der Ortspolizeibehörde. „Ist er schon 6?“, fragten sie und blickten auf meinen großen Sohn, er hatte Mund und Nase nicht bedeckt. „Ja, aber wir haben den Mundschutz im Auto vergessen“, sagte ich, ehrlich wie ich nun mal bin. „Dann darf er nicht rein“, entgegneten sie. Das Handtuch um sein Gesicht gewickelt, durfte er dann doch rein. An der Kasse zeigten wir die Online-Tickets vor, desinfizierten uns die Hände und schon durften wir die Mund-Nasen-Bedeckung wieder abnehmen.

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Die zweite Hürde: Wo darf ich liegen?

Wir suchten nach einem schönen Liegeplatz. Auf der Liegewiese gab es markierte Liegeflächen. Doch liegen Badegäste in zwei Kästchen nebeneinander, ist der Mindestabstand von 1,50 Meter auch nicht gewährleistet. „Was darf man?“ war also eine dominierende Frage beim Freibadbesuch. Zwei Damen liefen an uns vorbei und stellten sich ebenfalls Fragen zu den Markierungen.

Wo darf ich denn nun liegen? So ganz klar war es uns mit den Markierungen nicht.
Wo darf ich denn nun liegen? So ganz klar war es uns mit den Markierungen nicht. | Bild: Verena Wehrle

Im Schwimmerbecken: Nur in eine Richtung schwimmen

Die Kleinen jedoch sprangen gleich in die Wasserfontänen des Kinderbeckens und vergaßen alles um sich herum. Sie hatten Spaß und das ist doch die Hauptsache. Am Beckenrand des Schwimmerbeckens erklärte eine Aufsichtsperson immer wieder den Badegästen, in welche Richtung sie schwimmen dürfen. „Schwimmen in den Bahnen ist nur in eine Richtung erlaubt“, erklärt mir Badbetriebsleiter Florian Rizzo.

Im Schwimmerbecken darf in den Bahnen nur in eine Richtung geschwommen werden. Die Aufsichtsperson klärt immer wieder Badegäste auf.
Im Schwimmerbecken darf in den Bahnen nur in eine Richtung geschwommen werden. Die Aufsichtsperson klärt immer wieder Badegäste auf. | Bild: Verena Wehrle

Welche Gefahr ist nun größer: Gewitter oder Corona?

Der Badespaß am Freitagnachmittag hielt nur kurz an. Denn ein Gewitter zog auf. Nach einer Viertelstunde tönt durch die Lautsprecher: „Bitte alle die Becken verlassen und unter das Dach kommen.“ Dort versammelten sich die Badegäste, die Abstandsregeln spielten plötzlich keine Rolle mehr. „Hier geht die Sicherheit der Badegäste vor“, erklärt Rizzo. Die Gefahr von einem Blitz getroffen zu werden, sei zu groß. Für ein solches Unwetter habe man zuvor kein Szenario einstudiert.

Der Regen unterbrach den Badespaß, der für uns dann endete.
Der Regen unterbrach den Badespaß, der für uns dann endete. | Bild: Wehrle, Verena

Regeln auch am Kiosk

Die Becken wurden später wieder freigegeben. Rizzo hoffte auf die Abendschwimmer. Denn: „Die kommen bei jedem Wetter“. Wir entschieden uns für einen Snack vom Schwimmbad-Kiosk. Auch hier gelten klare Regeln mit Wegführung. Wer Essen bestellt, muss im Wartebereich Platz nehmen.

Auch im Schwimmbad-Kiosk gelten klare Regeln. Wer Essen bestellt hat, muss im Wartebereich Platz nehmen.
Auch im Schwimmbad-Kiosk gelten klare Regeln. Wer Essen bestellt hat, muss im Wartebereich Platz nehmen. | Bild: Verena Wehrle

Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Gaststätten- oder Badeverbot rechnen.

Klare Ansage im Schwimmbad-Kiosk.
Klare Ansage im Schwimmbad-Kiosk. | Bild: Verena Wehrle

Eine Mutter aus Bad Säckingen erzählte mir, dass viele ihrer Bekannten wegen den Corona-Vorschriften nicht ins Bad kommen wollten. Sie jedoch wollte es versuchen. Denn: „Mich stören die Regeln nicht“, sagt sie. Und auch ich weiß nun: Auch mit Corona-Regeln kann man Spaß im Schwimmbad haben. Dies zeigten mir die leuchtenden Kinderaugen meiner beiden Jungs.

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