Am Hochrhein war es in diesem Jahr schon richtig heiß. Mancherorts zeigte das Thermometer schon 35 Grad an. Es sind Temperaturen, die nicht nur dem Menschen zu schaffen machen. Auch Straßen haben mit extremen Temperaturen kämpfen – ob zu kalt oder zu warm.

Straße kann sich bei Hitze verformen

Wie Sonne und hohe Temperaturen auf die Straße einwirken, hängt von der Art des Belags ab. Generell lässt sich zwischen zwei Belägen unterscheiden: Asphalt und Beton. Beide verhalten sich bei großer Hitze unterschiedlich.

Asphalt, der in der Regel häufiger vorkommt, wird unter großer Hitze formbar. Dennoch ist der Belag in der Regel für diese Belastung ausgelegt, wie ein Sprecher des Landkreises Waldshut erklärt: „Asphalt kann die doppelte Temperatur der Luft annehmen und ist für hohe Temperaturen hergestellt worden.“ Dennoch könne es bei Strapazierung des Belags zu Schäden kommen.

Die Belastung ist entscheidend

„Bei hoher Belastung kann es dann schneller zu Spurrillen kommen. An Stellen, an denen viel gebremst wird, kann es schneller zu waschbrettartige Buckelpisten kommen. Ansonsten kann es schneller zu Löcher im Asphalt oder Rissen kommen“, so der Sprecher auf Anfrage des SÜDKURIER weiter. Dies gelte aber auch für normale Temperaturen, an einigen Stellen jedoch nicht so schnell.

Deshalb werden Straßen in sogenannte Belastungsklassen eingeteilt, wie Giuseppe Panetta, Sachgebietsleiter Tiefbau in Bad Säckingen, erklärt. So habe eine Autobahn die höchste Belastungsklasse. Hier spielt neben der Straßendecke die Tragschicht eine große Rolle: „Es gibt verschiedene Tragschichtarten für verschiedene Ansprüche“, so Panetta.

Entstehen bei hoher Belastung trotzdem Spurrillen, werden diese dann gefährlich, wenn es irgendwann regnet. Dann sammelt sich das Wasser wie in einer Rinne. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Aquaplaning und damit die Rutschgefahr.

Wenn sich die Straße sprengt

Anders hingegen verhalten sich Betonplatten. Sie werden meist auf Autobahnen eingesetzt. Im Gegensatz zum Asphalt wird Beton bei Hitze nicht verformbar sondern dehnt sich aus. Dies kann dazu führen, dass Stellen, an denen zwei Betonplatten aufeinander treffen, so viel Druck entsteht, dass sich der Belag selbst sprengt – ein sogenannter Blow-Up. Ein solcher kann besonders im Moment des Entstehens für Auto- und besonders Motorradfahrer gefährlich werden. Aber auch sonst sind die dabei Entstehenden Unebenheiten und Schlaglöcher ein Sicherheitsrisiko.

Dieses Bild stammt glücklicherweise nicht aus dem Kreis Waldshut: Bei Hitze dehnen sich Betonplatten aus und können aufplatzen – ...
Dieses Bild stammt glücklicherweise nicht aus dem Kreis Waldshut: Bei Hitze dehnen sich Betonplatten aus und können aufplatzen – wie hier 2019 auf einer Autobahn in Niedersachsen. | Bild: Christian Butt/dpa (Symbolbild)

Im Landkreis Waldshut gibt es diese Betonplatten aber nur sehr selten, wie ein Sprecher des Landratsamtes erklärt: „Der Landkreis verwendet nur Asphalt. Das Regierungspräsidium Freiburg nutzt unseres Wissens in wenigen Ausnahmefällen Beton, wie beispielsweise für den neuen Kreisverkehr bei der Umfahrung Lauchringen.“

Blick auf den Kreisverkehr an der Anschlussstelle zur Ortsumfahrung Lauchringen im November des vergangenen Jahres. Hier wurden statt ...
Blick auf den Kreisverkehr an der Anschlussstelle zur Ortsumfahrung Lauchringen im November des vergangenen Jahres. Hier wurden statt Asphalt Betonplatten verwendet. | Bild: Nico Talenta

Was passiert bei Schäden?

Sollte ein Schaden registrierte werden, egal aus welchen Gründen, wird die Straßenmeisterei dafür zuständig. „In Fällen, in denen die Straßenmeisterei einen verkehrswidrigen Schaden identifiziert, reagiert sie umgehend darauf und weist mit entsprechender Beschilderung auf die Gefahrenlage hin“, erklärt der Sprecher des Landkreises.

Bevor es zu Schäden kommt, werden die Straßen aber auch so regelmäßig saniert, sie Panetta aus Säckingen erklärt. „Wir versuchen ständig unsere Straßen zu unterhalten. Wir haben ein gewisses Budget und können damit Teilstrecken sanieren“, erklärt er. Außerdem werden andere Bauarbeiten genutzt, um die Straße mit zu erneuern.

Wer einen Schaden feststellt, kann diesen im Übrigen an die zuständige Straßenmeisterei melden.

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