Der Lockdown macht sich jetzt in der Bad Säckinger Gastronomiewelt bemerkbar. Paul und Christina David werden das Restaurant „Zur Fuchshöhle“ in der Rheinbrückstraße schließen und dem Hochrhein den Rücken kehren. „Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen“, erklärt der Gastronom. Denn er und seine Ehefrau stammen zwar beide von der Ostsee, haben sich aber im Restaurant „Zur Fuchshöhle“ vor einigen Jahren kennen und lieben gelernt.
Damals waren beide noch bei Sternenkoch Raimar Pilz angestellt, der zu dieser Zeit das Restaurant geleitet hatte. 2006 hat das Ehepaar dann die Nachfolge von Pilz übernommen, als er in die „Genuss Apotheke“ gewechselt ist. „Das Restaurant hier ist unser Baby, aber wir haben uns definitiv dazu entschlossen die Segel zu streichen“, so Paul David sichtlich geknickt.
Den ersten Lockdown im Frühjahr hat das Paar mit seinen sechs Mitarbeitern noch gut weggesteckt. „Auch die Familie Adler als Verpächter kam uns mit der Pacht entgegen“, beginnt Paul David zu erzählen. Die Zeit im ersten Lockdown hat das Paar, damals noch optimistisch gestimmt, dazu genutzt, um die Küche und den Festsaal im Obergeschoss des Restaurants zu renovieren. Jetzt wäre noch der Gastraum an der Reihe gewesen. Kartons mit neuen Lampen stehen noch verschlossen im Gastraum und werden es wohl auch bleiben. Auch die Terrassen-Bestuhlung ist verkauft. „Da wollten wir allerdings auch eine neue Ausstattung kaufen“, erklärt der Gastronom.
Und jetzt ist alles anders. Im zweiten Lockdown wurden dann auch die Überbrückungsgelder beantragt und die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. „Aber geflossen ist bisher nur ein Teil der Überbrückungsgelder“, sagt David. Das für Restaurants erlaubte Geschäft mit Essen zum Mitnehmen war keine Option für die beiden Gastronomen, um vielleicht doch noch den größten Schaden abzuwenden. „Gehobene Küche in eine Pappschachtel drücken, das geht nicht“, ist Paul David überzeugt. Um Schlimmeres von der Familie mit zwei kleinen Kindern abzuwenden, entschlossen sie sich jetzt zu diesem Schritt. „Wir haben unsere Familie und unsere Freunde darüber informiert“, sagt Paul David traurig.
Pachtvertrag läuft noch bis Ende November
Der Pachtvertrag für das Restaurant läuft noch bis Ende November. Bis dahin hat sich das Ehepaar David das Ziel gesetzt, einen Nachfolger für das Restaurant zu finden und trotz der schwierigen Zeit sind die Beiden optimistisch, dass dies auch gelingt. „Das Restaurant hier ist bekannt“, sagt Paul David. Er kündigt an: „Sollte der Lockdown in dieser Zeit zu Ende sein, werden wir das Restaurant noch einmal öffnen“, sagt Paul David. Allerdings nur so lange, bis es einen Nachfolger gibt.
Die Zukunftsaussichten
Wie es beruflich für die Beiden weitergeht, steht derzeit noch nicht fest. Eine weitere Selbstständigkeit in ihrer Heimat an der Ostsee schließen die Beiden nicht aus. „Allerdings ist es auch mal schön, abends nach Hause zu kommen und sich keine Sorgen um das Personal zu machen“, denkt Paul David auch laut über eine Anstellung nach. „Auch ein gemeinsamer Urlaub wäre mal wieder schön“, sinniert er abschließend weiter.