Im Monat Juni sind in den vergangenen Nächten zwischen Murg, Rickenbach und Bad Säckingen einige Tonnen Gewicht auf den Straßen bewegt worden. Gleich acht Schwertransporte waren nötig, um das Kraftwerk Bad Säckingen mit vier neuen Transformatoren zu beliefern und die alten abzutransportieren. „Die bisherigen Transformatoren sind über 50 Jahre alt“, erklärt Peter Steinbeck von der Stabstelle Kommunikation beim Schluchseewerk. Sie waren nach seinen Angaben zwar noch in Ordnung, „aber eben in die Jahre gekommen“.

Die neuen Transformatoren sind in Dresden von Siemens hergestellt worden. Von dort wurden sie mit der Bahn nach Basel und weiter nach Murg transportiert und zwischengelagert. Von aus Murg brachten Schwertransporter die jeweils 140 Tonnen schweren Transformatoren zum Kavernenkraftwerk nach Bad Säckingen.

Drei Stunden für wenige Kilometer

Während die Strecke mit dem Auto in wenigen Minuten geschafft ist, benötigte der Schwertransporter rund drei Stunden, bis er sein Ziel erreicht hat. „Die behördlichen Auflagen haben nicht die direkte Strecke von Murg nach Bad Säckingen vorgesehen“, erklärt Steffen Seydel, beim Schluchseewerk Ingenieur für Elektrotechnik im Bereich Starkstrom. Der 65 Meter lange Schwertransport nahm von Murg einen Umweg über Hänner, Hottingen, Rickenbach und Egg nach Bad Säckingen. Und das in einem Tempo von rund 25 Stundenkilometern.

140 Tonnen wiegt ein Transformator im Kraftwerk Bad Säckingen. Gleich vier davon sind jetzt mit Schwertransportern von Murg aus über ...
140 Tonnen wiegt ein Transformator im Kraftwerk Bad Säckingen. Gleich vier davon sind jetzt mit Schwertransportern von Murg aus über Rickenbach nach Bad Säckingen gebracht worden. | Bild: Schluchseewerke

„Eben weil der Transporter nur so langsam unterwegs ist und nicht überholt werden kann, weil er die gesamte Straßenbreite benötigt, sind wir nachts unterwegs“, so Peter Steinbeck. „So stören wir den fließenden Verkehr nicht.“ Begleitet worden sind die jeweiligen Schwertransporter nicht nur von Fachleuten, die dafür gesorgt haben das alles unfallfrei vonstatten geht, sondern auch von der Polizei. Diese musste immer wieder die Kreuzungen auf der Strecke sperren, damit nichts passiert. „Die Zusammenarbeit mit den Polizeibeamten hat toll geklappt“, bedankte sich Steffen Seydel für die Begleitung.

Transformatoren sind ausgetauscht

Inzwischen sind die vier neuen Transformatoren eingebaut worden. Den Rückweg haben die Schwertransporter dann wieder jeweils mit den alten Transformatoren angetreten. Momentan stehen die alten Geräte in Murg. Diese werden von der Firma Siemens abgeholt, auseinandergebaut und verschrottet. „Wann das sein wird, wissen wir nicht“, erklärt Steinbeck. „Das liegt in der Hand der Firma Siemens.“

Weil die Schwertransporter die gesamte Straßenbreite benötigen und darum nicht überholt werden konnten, waren die Transporter in ...
Weil die Schwertransporter die gesamte Straßenbreite benötigen und darum nicht überholt werden konnten, waren die Transporter in insgesamt vier Nächten im Juni unterwegs. | Bild: Schluchseewerke

Für die Mitarbeiter des Schluchseewerks waren die nächtlichen Transporte etwas Besonderes. „Diese Maßnahme war die erste überhaupt für das Bad Säckinger Kraftwerk“, erklärt Peter Steinbeck. Das Kavernenkraftwerk in Bad Säckingen wurde 1966 in Betrieb genommen – nach dem im luxemburgischen Vianden als zweites in Europa.

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