Nun soll es ganz schnell gehen: Ab 2. Mai sollen die letzten Vorbereitungen beginnen, um die Voraussetzungen für die Erschließung des Gewerbegebiets im Gettnauer Boden zwischen Kläranlage und Zoll-Kreisel zu schaffen. Konkret geht es um die Schaffung von etwa 40 Ersatzparzellen für die Kleingärtner, die bislang auf dem künftigen Gewerbeareal siedeln.
Sie sollen zwar nur wenige Meter weiter in Richtung Westen auf das bislang freie Feld westlich der Rheinuferstraße ziehen, aus baurechtlichen Gründen ist dies aber mit einem größeren Aufwand verbunden: Weil nämich die neue Kleingartenanlage in einem Hochwasserschutzgebiet HQ 100 liegt, muss die Stadt vor dem Umzug der Kleingärtner ein Retentionsbecken anlegen. Fassungsvermögen 1500 Kubikmeter.
Zweifel im Rat
„Wer hat sich das einfallen lassen?“ zweifelte Stadtrat Alexander Borho (CDU) während der jüngsten gemeinderatssitzung die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme an. Bei einem Hochwasser bringe der Rhein ein Vielfaches an Wasser in nur wenigen Minuten. „Die meisten Kleingärten sind schon abgesoffen, bevor das Becken voll ist“, so Borho. Bürgermeister Alexander Guhl konnte die Kritik nachvollziehen: „Ich widerspreche nicht“, so Guhl vielsagend, baurechtlich sei das Becken aber unverzichtbar.
Den Auftrag zur Schaffung des Retentionsbeckens sowie zur Anlage der 40 Ersatzgärten konnte der Gemeinderat zum Preis von 235.000 Euro an eine Baufirma aus Bernau vergeben. Das günstigste Angebot lag damit 120.000 Euro unter der Kostenschätzung.
So geht es weiter in der Gettnau
Erst nach der Anlage des Beckens kann mit der Anlage der neuen Schrebergärtenparzellen und dem Umzug der Kleingärtner begonnen werden. Anschließend – voraussichtlich ab September – geht es auf der anderen Seite der Rheinuferstraße mit den Erschließungsarbeiten für das Gewerbegebiet weiter. Diese sollen Anfang 2025 abgeschlossen werden. Die Gewerbebetriebe könnten dann im ersten Halbjahr mit ihrem Bau beginnen.