Mit dem European Energy Award (EEA) 2014 hat alles begonnen. Aus Überzeugung fühlte sich Bürgermeister Alexander Guhl dazu verpflichtet, Verbesserungen im Klimaschutz vorzunehmen und systematisch umzusetzen. Ziel sollte es sein, immer mehr Leute auf das Fahrrad zu bekommen. Ein Fahrradbeauftragter wurde eingesetzt und 2016 abschließbare Fahrradboxen auf dem nördlichen Gelände des Bahnhofs installiert.
24 der insgesamt 36 Boxen verfügen inzwischen über einen Elektroanschluss für das E-Bike. 2017 dann kamen insgesamt fünf Radservicestationen nach Bad Säckingen. Am Bahnhof, beim Hotel „Goldener Knopf“, beim Festplatz, beim Funpark in Obersäckingen und in Wallbach sind sie aufgebaut worden und dienen seither als Station für kleine Fahrradreparaturen. Die Boxen sind mit einer Radpumpe und verschiedenem Werkzeug ausgestattet, die für die Reparatur eines Rades nötig sind.
2018 wurde eine weitere Station in Harpolingen installiert. „Diese Stationen sind sehr gut angenommen worden“, freut sich Umweltreferent Ralf Däubler. Das gilt allerdings auch für die Randalierer in der Trompeterstadt. Denn immer wieder sind die Servicestationen Ziel der Zerstörungswut. „Die Stationen in Obersäckingen, am Bahnhof und in Wallbach sind am stärksten betroffen“, weiß Matthias Strauch von den Technischen Diensten, der sich zusammen mit seinem Kollegen Dirk Wiedemann und dem Fahrradbeauftragten der Stadt, Oliver Weinrich, um die Wartung und Reparatur der Stationen kümmert.
Momentan sind die Technischen Dienste damit beschäftigt, die Stationen abzubauen. „Diese werden jetzt den Winter über repariert und wieder auf Vordermann gebracht, bevor sie im Frühjahr dann wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren“, so Däubler weiter.
Eine Vorbildfunktion hat Bad Säckingen auch mit dem Lastenrad eingenommen. Bereits 2017 hat sich Bad Säckingen am Forschungsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zur Erprobung von Lastenfahrrädern beteiligt. Die Idee dazu kam vom damaligen Fahrradbeauftragten Bernhard Biendl, die die Stadt Bad Säckingen dann begeistert aufgenommen und in das Mobilitätskonzept mit eingebaut hat. Inzwischen kann in Bad Säckingen das „Trompeterle„ kostenlos für einen Tag gemietet werden. „Auch dieses Angebot wird gut angenommen, aber wir hoffen auf noch mehr Nutzer“, sagt Däubler.
Denn mit dem knapp 2,70 Meter langen und am Vorderteil mit einer großen Box versehenen Lastenrad, können bequem große Einkäufe oder Auslieferungen in der Innenstadt getätigt werden. Auch immer mehr Geschäftsleute aus der Bad Säckinger Innenstadt freunden sich mit dem Lastenrad an und nutzen es für kleine Lieferdienste. „Der Stadtmarketingverein Pro Bad Säckingen arbeitet aktuell an einem Konzept eines Marktlieferdienstes“, so Ralf Däubler weiter. Um das Lastenrad wieder stärker in den Köpfen der Bad Säckinger Bürger zu verankern, denkt die Stadt Bad Säckingen darüber nach, das Rad noch einmal öffentlich auszustellen.
Bedingt durch Corona liegen einige Fahrradaktionen der Stadt auf Eis. Zwar hat das Stadtradeln in diesem Jahr stattgefunden und das mit einem guten Ergebnis. Doch die Lichttestaktion, die die Stadt jährlich am Nikolaustag stattgefunden hat, fällt in diesem Jahr aus. Bei dieser Aktion sind die Fahrräder morgens auf Licht geprüft worden. Und war dann alles in Ordnung, gab es als Dankeschön ein wenig Schokolade für die Radler.