Er kann nicht nur „Hausmeister Krause“, Tom Gerhardt. In seinem Programm „Volle Packung“, das er am vergangenen Freitag im voll besetzten Gloria Theater in Bad Säckingen präsentiert hatte, schlüpfte er in eine Vielzahl von Rollen. Als „Leila, l´Amour“ führte er immer wieder durch das Programm. Sie sei ja in einer Spelunke auf Mallorca geboren, und wollte ihre Geschichte erst gar nicht erzählen, aber man habe ihr gesagt, das Publikum würde sie für ihre Geschichte lieben. Übrigens sei ihr Bodyshaming fremd, sagt‘s und wackelt kokett mit den Hüften. Sie finde sich jetzt schön.

Als Intendant, die nächste Rolle, in die Gerhardt schlüpft, plaudert er das Geheimnis seines Erfolges aus, „mehr nehmen als geben“. Und schon taucht wieder „Hausmeister Krause“ auf, verteilt Getränke an das Publikum in der ersten Reihe und stößt mit ihnen mit „alles für den Dackel, alles für den Hund“ an. In seiner Siedlung seien jetzt „politisch Korrekte“ eingezogen, jetzt dürfe man nicht mehr „blöde Pflaume“ sagen, sondern nur noch „anders begabte Baumfrucht“, beschwert er sich.
Tom Gerhardt als „Carmen Krause“ auf der Bühne
Dann, Auftritt „Carmen Krause“. Sie hat jetzt ein tolles Smartphone und macht Werbung für die Show, leider hat der Dackel das Smartphone geklaut und ihr die Show gestohlen. Eigentlich ist sie jetzt auch Influencerin und gibt Beziehungstipps, wie man am besten Schluss macht: „Schatz, wir passen finanziell nicht zusammen“. „Heinz“ wartet auf „Carmen“, er würde sie ja am liebsten vom Fleck weg heiraten. Außerdem will er ein Autogramm von ihr, und wartet auf die Autogrammstunde.

Krause hat schon die Koffer gepackt, „wir müssen den Planeten verlassen, die Klimakrise macht ein Leben auf der Erde unmöglich“, weiß er, er hat schließlich ein Extra-Abonnement für eine bekannte Zeitung und da steht das. „Ihr habt ja das Abo nicht, ihr müsst bedauerlicherweise hier bleiben“, wendet er sich an das Publikum. Seine „Frau Lisbeth“ ist nicht sehr angetan von dieser Idee, „vielleicht pflegen die Außerirdischen keine Willkommenskultur“, fürchtet sie.
Publikum war begeistert
Dann gibt Tom Gerhardt den Weihnachtsmann, der aber keine Geschenke dabei hat, sondern den renitenten Sprössling ins Gebet nimmt. „Der singt jetzt immer noch Weihnachtslieder“. Der Schauspieler durfte nicht ohne Zugabe gehen. Die begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich an diesem Abend sozusagen einen extra Auftritt erklatscht. „Wollt ihr etwas Kultur?“ Als Ballerina aus dem Schwanensee verließ er dann endgültig die Bühne.