Bernau – Mehr Menschen zum Fahrradfahren zu bringen ist das Anliegen, das mit dem Stadtradeln verfolgt wird. Radfahren sei gut für das Klima, halte fit und mache zusammen mehr Spaß, deshalb unterstütze auch das Land die Aktion Stadtradeln, erklärte Landrat Martin Kistler. Und noch etwas: „Beim Radfahren lernt man ein Land am besten kennen, weil man dessen Hügel empor schwitzt und sie dann wieder hinuntersaust“, zitierte er den Dichter Ernest Hemingway. Denn er hatte, wie es einen gut vorbereiteten Landrat auszeichnet, natürlich auch an diesem Tag wieder ein passendes Zitat parat.

Und der Landrat war auch in Sachen Zahlen sattelfest: Alleine im Landkreis Waldshut waren im vergangenen Jahr 4849 Menschen mit dem Rad unterwegs, legten insgesamt 984.736 Kilometer zurück. Der Landkreis Waldshut belegte im landesweiten Vergleich den 18.¦Platz von 44 teilnehmenden Landkreisen. Vermieden wurden im Landkreis so 160 Tonnen Kohlendioxid. „Stattliche Zahlen“, so Martin Kistler weiter. Er zeigte sich zuversichtlich, die Zahlen in diesem Jahr noch toppen und die Marke von einer Million Kilometer knacken zu können, erst Recht, weil in diesem Jahr auch noch die Bernauer in die Pedale treten, wie er sagte. Und ein weiteres Ziel: 5000 Teilnehmende gewinnen.

Wette als Motivation

Eine Motivation darf natürlich nicht fehlen. Daher prämiert der Landkreis die Gemeinde, der es gelingt, die relativ meisten Radelnden für die Teilnahme am Stadtradeln aufs Rad zu bringen, mit einem Fahrradständer im Wert von 1300 Euro. Mit Bürgermeister Alexander Schönemann hatte der Landrat eine Wette laufen: Der Rathauschef war überzeugt, 100 Radelnde zu motivieren, mit ihm und dem Landrat an diesem Tag um Bernau zu radeln. Und er hatte die Wette locker gewonnen, 121 Radsportfreunde warteten im Sportzentrum auf den Startschuss. Und so muss der Landrat jedem Mitradelnden einen Gutschein für das Kreismuseum Hüsli spendieren. Alexander Schönemann legte, obwohl er die Wette gewonnen hatte, noch etwas drauf: Jeder Teilnehmende erhält einen Gutschein für ein Getränk am Hans-Thoma-Tag. Der Dank des Rathauschefs galt den Mitgliedern der Skizunft Bernau Dominik Günther und Stefan Thoma, die die Auftaktveranstaltung in sportlicher Hinsicht organisiert hatten. Auf die Strecken rund um Bernau begaben sich viele Radfahrer mit elektrischer Motorunterstützung, andere verließen sich ganz auf ihre Muskelkraft. Für beide Gruppen gab es eine einfache und eine anspruchsvolle Runde mit einer Dauer von einer bis zu eineinhalb Stunden, jeweils geführt von einem Mitglied der Skizunft.

Die Gruppe, die die einfache Runde mit dem E-Bike bewältigte, führte Hartwig Günther. „Ohne Helm nehme ich keinen mit“, machte er von vorneherein klar. Und es gelte Rücksicht zu nehmen, auch auf den Landrat, der sich dieser Gruppe angeschlossen hatte. „Und auf mich“, warf Schönemann lachend ein. Und dann hieß es auf die Räder, fertig, los. Während die Erwachsenen unterwegs waren, konnten die Kinder auf einem Parcours ihre Geschicklichkeit auf dem Rad unter Beweis stellen.