Bernau – Mit der Erhöhung der Kindergartengebühr um 7,5 Prozentpunkte folgt die Gemeinde Bernau der Empfehlung von Vertretern des Städtetags, Gemeindetags und der Kirchenleitungen sowie der Fachverbände.

Wie Bürgermeister Alexander Schönemann in der Sitzung erläuterte, werde die Empfehlung mit gestiegenen Kosten und dem neuen Tarifvertrag im kommunalen Bereich begründet. Auf eine Anpassung der Zuschlagssätze für die Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit soll verzichtet werden. Diese gestiegenen Kosten schlagen auch in Bernau zu Buche.

Wie Schönemann vorrechnete, war der Gesamtaufwand der Gemeinde für den Kindergarten von rund 153.000¦Euro 2021 und rund 159.500¦Euro 2022 im Jahr 2023 um rund 20,5 Prozent auf 257.300 Euro gestiegen. Die Prognose für 2024 liege noch deutlich höher, so Schönemann.

Keine Pflichtleistung der Gemeinde

Angesichts der neuen Gebührenordnung regte sich bei einigen Gemeinderäten Unverständnis. „Die Erhöhung wird auf dem Rücken der falschen Leute ausgetragen“, sagte Stefan Strecker. Schönemann führte dagegen ins Feld, dass ein Kindergarten im Gegensatz zu einer Schule keine Pflichtleistung einer Gemeinde sei, sondern eine freiwillige Leistung, der den Bürgern Vorteile bringe. So würden Eltern entlastet und können arbeiten gehen, ihre Kinder erfahren eine wertvolle pädagogische Arbeit. „Das muss es den Eltern wert sein“, so Schönemann.

Er wies darauf hin, dass die Gemeinde jedes Jahr Tausende Euro für den Kindergarten in die Hand nehme, was in der Sitzungsvorlage ausgewiesen war. So hatte die Gemeinde 2022 in den Brandschutz und in die Umstellung auf eine Fernwärmeheizung investiert. 2023 wurden Brandschutztüren eingebaut und Räume saniert.

Zudem würden die Gebühren für den Kindergarten noch immer im unteren Durchschnitt der Kindergärten in der Region liegen. Der von den Verbänden empfohlene Deckungsbeitrag durch Elterngebühren liege bei 20 Prozent, die Elternbeiträge im vergangenen Jahr hätten im Bernauer Kindergarten aber gerade rund 12,5 Prozent betragen.

Bei einer Gegenstimme verabschiedete das Gremium die um 7,5 Prozent gestiegenen Elternbeiträge für den Kindergarten St. Franziskus im Schuljahr 2024/25. Die neuen Gebühren betragen jetzt bei verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) für ein Kind 162 Euro, zwei Kinder 125 Euro, drei Kinder 84 Euro und vier Kinder 28 Euro. Für Kinder unter drei Jahren (altersgemischte Gruppe mit VÖ) betragen für ein Kind 291¦Euro, zwei Kinder 224 Euro, drei Kinder 149¦Euro und vier Kinder 51 Euro. In einer Halbtagsgruppe betragen die Gebühren für ein Kind 146 Euro, zwei Kinder 113 Euro, drei Kinder 75 Euro und vier Kinder 26 Euro.