Bernau Im Bernauer Hochtal hat ein internationales Workcamp stattgefunden, bei dem neun junge Erwachsene aus Kolumbien, Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland an gemeinnützigen Landschaftsprojekten teilnahmen. Organisiert wurde es vom Verein „Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten“ (IBG) in Zusammenarbeit mit der Tourist-Information in Bernau. Unter der Leitung von drei Mitarbeitern des Bauhofs Bernau wurden Projekte umgesetzt, die dem Wandertourismus zugutekommen. So wurden unterhalb des Herzogenhorns Wanderwege von Bewuchs befreit, um sie übersichtlicher und sicherer zu machen. Große Steine wurden weggeräumt und bei den Wegen sichergestellt, dass Regenwasser geordneter abfließen kann. Mit dem Aufstellen von Infotafeln, die auf den ökologischen Wert der Landschaft hinweisen, wurde die Infrastruktur des Wandernetzes verbessert.

Bernd Nee ist ein 24-jähriger Geografiestudent aus Bochum und Organisator des Camp-Alltags im Bernauer Hochtal. Er zeigte sich begeistert von der Motivation und dem Gemeinschaftsgefühl der Freiwilligen. Nicht die Pflege der Wanderwege und das Entfernen von unerwünschtem Bewuchs stünden im Fokus des Zusammentreffens. Vielmehr diene das Camp der Völkerverständigung, dem Austausch und der kollektiven Wahrnehmung einer unberührten Natur, die es zu schützen gelte. Ursprünglicher Gedanke sei es seit jeher gewesen, Feindbilder abzubauen und Vorurteilen entgegenzuwirken. Nicht nur gruppenintern, sondern auch nach außen hin, bot sich in dieser Woche die Gelegenheit dazu. So begegnete die Gruppe immer wieder Wanderern, die sich für den Einsatz interessierten und sich dankbar für das Engagement zeigten. Bei der einzigen Duschmöglichkeit, den Umkleidekabinen des örtlichen Fußballvereins, sei man mit Menschen vom benachbarten Campingplatz ins Gespräch gekommen.

Untergebracht waren die Teilnehmer in der Rot-Kreuz-Hütte, etwas oberhalb von Bernau. Dort wurde nicht nur genächtigt, sondern auch mit der vorhandenen Infrastruktur gemeinsam gekocht. Auch hier fand der kulturelle Austausch statt: Von einem Weißwurstfrühstück mit Brezeln und süßem Senf über spanische Tortilla de Patatas und Spaghetti Carbonara bis zu kolumbianischen Spezialitäten war die Speisekarte international besetzt. Hin und wieder sei jedoch ein Telefonat in die Heimat nötig gewesen, um die genaue Zubereitung zu erfragen, berichtet Bernd Nee schmunzelnd.