Bernau – Hinsichtlich der Kirchenentwicklung 2030 und den damit verbundenen Veränderungen herrscht Verunsicherung. Die Seelsorgeeinheit Todtmoos-Bernau hatte daher zu einer Informationsveranstaltung mit Dekanatsreferentin Sandra Bergheim in die Bernauer Pfarrkirche eingeladen. Angesichts von immer weniger Haupt- und Ehrenamtlichen seien Umstrukturierungen nötig, um den Menschen weiterhin eine Heimat in der Kirche bieten zu können, erklärte Sandra Bergheim. Sie nannte die Eckdaten der neuen Großpfarrei St. Fridolin Bad Säckingen, zu der auch die Seelsorgeeinheit Todtmoos-Bernau gehören wird.
Nach wie vor wird es vor Ort die Gemeindeteams geben, so die Dekanatsreferentin. Hinzu kommen Kompetenzteams, die sich bestimmter Themen annehmen, wie etwa Trauerteams. Kirchorte sollen die Kirche auf bestimmte Art und Weise erlebbar machen, als Beispiel nannte Sandra Bergheim Jugendkirchen. Eines machte Pfarrgemeinderat Michael Simon: „Wir brauchen die Vernetzung zur Großpfarrei“. In den Teams werden je nach Thema sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche tätig sein, erklärte Sandra Bergheim. Vorerst werde es Gottesdienste wie gehabt geben, ebenso Pfarrbüros vor Ort, sagte sie dazu. Aber es gäbe langfristig immer weniger Priester und Personal, früher oder später müsse man sich Gedanken machen. Wie man in zehn Jahren personaltechnisch aufgestellt sei, sei nicht vorauszusehen.
Die Frage, ob die bisherigen Seelsorgeeinheiten auch künftig noch eine Rolle spielen, beantwortete die Dekanatsreferentin dahingehend, dies sei Sache der Seelsorgeeinheiten, sie könnten auf Wunsch weiterhin vernetzt bleiben. Was den neuen Pfarreirat betrifft, der im Herbst 2025 gewählt werden soll, stehen Einzelheiten noch nicht fest, lautete die Antwort auf die Frage einer Zuhörerin. Als gangbar erachtet werde jedoch die Besetzung mit ein bis zwei Mitgliedern aus jeder Seelsorgeeinheit. Auch über die Wahlmodalitäten müsse man sich noch Gedanken machen. Und was die bisherigen Pfarrgemeinderäte angeht, deren Amtszeit im kommenden Frühjahr endet: Angedacht sei, diese bis zur Wahl des Pfarreirates der Großpfarrei kommissarisch im Amt zu belassen. Darüber sei man bislang weder informiert worden, auch habe es noch keine Anfrage gegeben, ob man überhaupt bereit sei, das Amt kommissarisch weiterzuführen, stellte eine amtierende Pfarrgemeinderätin kritisch fest.
Man müsse sich über eines im Klaren sein, sagte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Seelsorgeeinheit, Elvira Köpfer: Je mehr Menschen in der Gemeinde mitarbeiteten, desto lebendiger werde die Gemeinde sein. Die Teams in ihrer jetzigen Form könnten die anstehende Arbeit nicht mehr bewältigen. Daher ihr Aufruf: „Engagieren Sie sich vor Ort.“ Es könne nur funktionieren, wenn sich die Menschen im Vorfeld Gedanken machten, was wo zu leisten sei, ergänzte Simon, dazu seien alle aufgerufen. Man müsse aber über Aufgaben und Ziele informiert werden, entgegnete eine Zuhörerin kritisch. Es brauche mehr Konkretes.