Bernau – Auf seiner Sommertour machte der Stuttgarter Landwirtschaftsminister Peter Hauck Station auf dem Goldbachhof von Markus Kaiser in Bernau. Anlässlich seines Besuches waren Landwirte, Vertreter vom Naturpark Südschwarzwald und vom Biosphärengebiet, der Partner des Projektes Korina, die Koordinatoren des Herdenschutzprojektes sowie der Edeka-Unternehmensgruppe, die Bio-Weiderind aus Bernau vermarktet, gekommen.
Wichtig sei es, mehr Tiere auf die Fläche zu bringen. Dies erhöhe automatisch die Biodiversität, erläuterte Kaiser. Dazu seien aber neue Stallbauten erforderlich, gerade für die Unterbringung der Tiere im Winter. Und das sei verbunden mit enormen Kosten. Zudem seien die Chancen, eine Baugenehmigung zu bekommen, gleich null. Ackerbaubetriebe ihrerseits hätten ohne Tierhaltung ein Nährstoffproblem, insbesondere im Bio-Bereich, führte Lukas Kiefer, Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen, weiter aus. Und sie verfügten über Kleegras, ein wertvolles Futter für Rinder. Die Ackerbaubetriebe könnten im Winter Weiderinder bei sich einstellen, verbunden mit Vorteilen für beide Seiten, so das Ziel des Projektes Korina. Auf diese Weise ließen sich auch die Kälber in der Region halten und müssten nicht ins Ausland verschickt werden.
Hauck bezeichnete das Projekt Korina als richtigen Weg, die Flächenlandwirtschaft zu sichern und die Kälber in der Region zu halten und zu vermarkten. Er nahm auch die Konsumenten in die Pflicht: Sie entschieden, was auf den Höfen gemacht werde, erklärte er. Das Projekt könne erfolgreich werden, zeigte sich auch Kaiser zuversichtlich.
Wolf bleibt ein Problem
Rebecca Müller und Simon Zimmermann, Koordinatoren des Projektes Herdenschutz Südschwarzwald, betreuen 15¦Betriebe. Erste Herdenschutzmaßnahmen seien gestartet, mit ersten Ergebnissen sei am Ende der Weidesaison zu rechnen, erklärten sie. Als Maßnahmen nannten sie neben Schutzzäunen den Einsatz von wehrhaften Alttieren in den Herden. Der Beratungsdruck sei riesig und nicht stemmbar, man konzentriere sich so auf 15¦Betriebe. Eines machten die Koordinatoren deutlich: Die Ergebnisse müssten sich in der Politik spiegeln, man dürfe die Landwirte nicht im Regen stehen lassen. Kaiser erklärte, wenn der Schutz der Herden nicht möglich sei, müssten Wölfe entnommen werden.