Bernau – Die neuen Gemeinderäte haben ihre Arbeit aufgenommen. In ihrer ersten öffentlichen Sitzung am Montagabend wurden sie von Bürgermeister Alexander Schönemann verpflichtet. Als erste Entscheidung stand die geheime Wahl der Bürgermeisterstellvertreter an. Aus der Runde vorgeschlagen und jeweils einstimmig gewählt wurde Matthias Schweizer, der diese Funktion bereits im vorherigen Gremium innehatte, sowie die neu gewählte Gemeinderätin Lisa Köpfer. Es handle sich dabei um eine Verhinderungsstellvertretung, erläuterte Schönemann, Schweizer und Köpfer hätten im Rat keine herausgehobene Stellung mit mehr Rechten oder Pflichten. Wenn aber der Bürgermeister einmal seine Aufgaben nicht wahrnehmen kann, weil er entweder krank oder im Urlaub ist, würden die Bürgermeisterstellvertreter an seiner Stelle treten.
Bernau ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien. In dessen Verbandsversammlung sind der Bürgermeister und ein Gemeinderat ständige Vertreter. Tradition sei es, dass der Erste Bürgermeisterstellvertreter der zweite ständige Vertreter sei, sagte Schönemann, die Ratsmitglieder haben sich im Vorfeld auch schon auf die Wahlvorschläge verständigt: Matthias Schweizer ist weiterhin ständiger Vertreter, stellvertretende Mitglieder sind Lisa Köpfer und Stefan Spitz.
Zu besetzen waren auch zwei beratende Ausschüsse sowie das Kindergartenkuratorium. Das trifft sich in der Regel einmal jährlich, um über die Kindergartenbeiträge zu debattieren und über Personal- und andere Angelegenheiten zu sprechen, erläuterte Schönemann. Als Vertreter des Gemeinderates gehören nun die neuen Ratsmitglieder Ortwin Baur, Stefan Strecker und Benjamin Hagen sowie wie bisher Daniel Goos an. Mitglied im Kuratorium sind außer den Vertretern der Gemeinde auch Vertreter der katholischen Pfarrgemeinde.
Dem Tourismusausschuss gehören vier Mitglieder des Bernauer Gemeinderates sowie weitere Personen beispielsweise aus Gastronomie, Hotelfach oder Einzelhandel an. Das Gremium entsandte dorthin Mario Maier, Carmen Mutterer sowie weiterhin Liane Schmidt und Daniel Goos. Dem beratenden Ausschuss für das Hans-Thoma-Kunstmuseum gehören neben Schönemann nun Benjamin Hagen, Stefan Strecker und weiterhin Matthias Schweizer und Stefan Spitz an.
Damit sich das neue Gremium konstituieren konnte, mussten Formalitäten erfüllt sein, hatte Schönemann anfangs erklärt. Das Landratsamt hatte die Wahlprüfung positiv abgeschlossen und auch der alte Gemeinderat hatte bei keiner der gewählten Personen einen Hinderungsgrund für den Amtsantritt gesehen. Auch habe niemand das Amt abgelehnt, sagte der Bürgermeister.
Bernau gehört zu den Gemeinden, in den es zur Ausnahme gehört, wenn keine Zuhörer den Ratssitzungen folgen. Die müssen sich an eine neue Sitzordnung gewöhnen. Matthias Schweizer, der aus Sicht des Publikums rechts vorn beim Bürgermeister saß, hat die Tischseite gewechselt. Auf seinem Platz sitzt nun Lisa Köpfer. Wer wo sitzt, folge keiner Regel, sagte Schönemann. Man habe sich halt irgendwohin gesetzt, hieß es aus dem Rat. Eine kleine Tradition gibt es dann doch: Die Bürgermeisterstellvertreter sollten möglichst nah am Tisch der Verwaltung sitzen. Früher habe es eine Art ungeschriebene Regel gegeben: Nicht etwa die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Liste legte fest, wo die Gewählten saßen, sondern der Wohnort. Ratsmitglieder aus dem Innertal saßen auf der einen Seite, die aus dem Außertal auf der anderen.