Erhard Morath

Mit einem befreienden Narri-Narro hieß Narrenvater Clemens Podeswa „seine Pflumeschluckerfamilie“ zur Hauptversammlung willkommen. Diese war geprägt durch zwei Ehrungen. Hinzu gesellten sich die üblichen Berichte, eine Vorschau auf die Fastnacht und auf das „Große Narrentreffen“ in Bad Cannstatt.

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Pünktlich um 20.11 Uhr zog der Narrenrat der Bonndorfer Pflumeschlucker an „Dreikönig“ in den Saal des Gasthauses „Kranz“ ein. Narrenvater Clemens Podeswa und sein 15-köpfiger Narrenrat hatten die Versammlung bestens vorbereitet und servierten die Beiträge – auf die maßgeblichen Köpfe im Rat verteilt – den Besuchern. Neben Bürgermeister Michael Scharf und dem stellvertretenden Landschaftsvertreter der VSAN, Simon Krug, waren auch Vertreter der Stadtmusik und der Guggenmusik zur Stelle.

Sternsingerguppe zieht ein

Der feierliche Einzug einer riesengroßen Sternsingergruppe, die auch dieses Jahr ihre Segenswünsche mit Gesang, Weihrauch und der Bitte um eine milde Gabe garnierten, wurde mit viel Beifall honoriert. Der Applaus unterstrich, wie gern gesehen die als „Drei Könige“ verkleideten Ministranten auch bei den Pflumeschluckern sind. Dann servierte Markus Pfendler als Säckelmeister eine Fülle von Zahlen und belegte Einnahmen und Ausgaben, die während, vor und nach der Fastnacht angefallen waren. Und trotz der stolze Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und weiterer guter Plusposten schloss die Schlussbilanz mit einem satten Minus, das es in der Zukunft auszugleichen gelte, so seine Mahnung an seine aufmerksamen Zuhörer. Die Kassen geprüft hatten Tanja Rendler und Kurt Waldvogel, sie gaben ein klares „alles in bester Ordnung“ als Resümee ihrer Prüfung ab, sodass der Entlastung, sie fiel einstimmig aus, nichts mehr im Wege stand. Bei den Mitgliederzahlen konnte ein Zuwachs verzeichnet werden. Aktuell zählt die Zunft 521 Mitglieder, 264 männlich und 257 weiblich.

Große Bandbreite des Jahresprogramms

Die Aktivitäten der Zunft beschränken sich längst nicht mehr nur auf die Fastnachtszeit zwischen Dreikönig und Aschermittwoch. Dies belegten die Berichte des Zunftschreibers Norbert Rheiner verbal wie auch als Bildergalerie – 317 Aufnahmen – via Beamer an die Wand gezaubert. Zudem ergänzende der Narrenvater die Ausführungen. Clemens Podeswa wörtlich: „Nur gemeinsam und auf viele Schultern verteilt sei es möglich, die stetig steigende Vielzahl von Terminen vor Ort und im gesamten schwäbisch-alemannischen Einzugsgebiet zu meistern.

Wer genau aufgepasst hatte, kam auf rund 70 Termintage im Jahre 2019: Marco Johners 11.11., Michael Goldbergs Schulstunden im Bildungszentrum, das Schlossfest, Narrentreffen in Offenburg und Lenzkirch, die HV in Willisau in der Schweiz, die Jubiläen der Guggenmusik und der Gündelwanger Räuber, das Filmprojekt „Virtual-Reality“ in den Schlossnarrenstuben – all diese Veranstaltungen verdeutlichen die Bandbreite des Jahresprogrammes. Zügig gestaltet sich die vom Finanzamt empfohlene Änderung der Vereinssatzung, um den Status der Gemeinnützigkeit fortführen zu können. Die vorgestellten Passagen wurden durch ein einstimmiges „Ja“ der Mitglieder gutgeheißen.

Wie lässt sich Fasnet neu beleben?

Als Schlusspunkt der Hauptversammlung bat der Narrenrat seine Pflumeschlucker und nicht nur die, sich über Verbesserungsmöglichkeiten und eine Neubelebung der Fastnacht in Bonndorf Gedanken zu machen. Mit einem bunten Mix von Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen wolle man nach der Fastnacht in Klausur gehen, um der nachlassenden Begeisterung für die einheimische Fastnacht auf den Grund zu gehen, um danach mit neuem Pep durchzustarten.

Uli Spielberger, ehemaliger Narrenrat und nimmermüder Hoffotograf, rief dazu auf, die Fastnacht in Bains-les-Bains am 4. und 5. April zu besuchen. Anmeldungen nimmt das Rathaus in Bonndorf entgegen. Felix Schüle bedankte sich für die Harmonie zwischen Narrenmusik und Narrenzunft. Sie lasse sich an der guten Laune ihres Dirigenten Daniel Weiser, wie er bei Umzügen stets froh gestimmt vorneweg schreite, auch optisch ablesen.