Seit über zehn Jahren wird in der Talwiesenhalle gefeiert und es finden viele kulturelle Veranstaltungen weitgehend ohne Probleme statt. Die Beschwerden besonders von zwei Anwohnern haben jetzt aber dazu geführt, dass die Gemeinde ein teures Gutachten erstellen lassen musste. Der Gemeinderat hat den überplanmäßigen Kosten in der jüngsten Sitzung zähneknirschend zugestimmt.

„Fakt ist, dass zwei Bürger uns einen Riesenärger machen. Ich kann das nicht nachvollziehen“, sagte Holger Reutemann (Freie Wähler) und Vorsitzender des Narrenvereins Rosenegg über die Beschwerdeführer. Das sei reine Schikane.

Lärmbelästigung wurde angezeigt

Die Gemeinde habe handeln müssen, weil die Lärmbelästigung beim Landratsamt angezeigt worden war und Messungen des Gewerbeaufsichtsamts leicht über dem Grenzwert lagen, erklärte Bürgermeister Ralf Baumert: „Damit wurde uns das Heft aus der Hand genommen.“

Die jüngsten Schallschutzmessungen, die ein Ingenieurbüro gemacht hat, um die tatsächlichen Immissionen zu ermitteln, brächten jetzt Rechtssicherheit für zukünftige Beschwerden. Sie lieferten außerdem die Grundlage, dass die Gemeinde selbst die Richtwerte überwachen kann.

Eine Messung reichte aber nicht, um verlässliche Werte zu bekommen: Insgesamt hat die Gemeinde rund 13.000 Euro dafür ausgegeben, wie das Bauamt in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte. Bereits im Oktober 2023 ist ein Ingenieurbüro mit der Messung während einer Veranstaltung beauftragt worden. Kostenpunkt 4900 Euro.

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Nach Auswertung der Ergebnisse sei von dem Unternehmen empfohlen worden, die Lärmsituation in der Nachbarschaft über ein schalltechnisches Berechnungsmodell abzubilden. Rund um die Halle gebe es nämlich viele andere Geräuschquellen, wie das Rauschen der Aach und der Bäume, die Messungen erschweren würden, informierte Bauamtsleiterin Corinne-Cathleen Jahn.

Diese zusätzliche Leistung kostete die Gemeinde nochmal rund 8000 Euro. In Abstimmung mit dem Landratsamt wurde dann ein Referenzpunkt festgelegt, an dem der zulässige Schallpegel definiert wurde.

Techniker kann jetzt selbst messen

Ziel sei gewesen, so die Verwaltung, die Einhaltung der Immissionsrichtwerte bei jeder Veranstaltung durch den Veranstaltungstechniker zu gewährleisten, ohne jedes Mal kostenintensive Messungen machen zu müssen. Jetzt kann der Techniker der Talwiesenhalle jederzeit sicherstellen, dass die zulässigen 90 Dezibel nicht überschritten würden, informierte Bürgermeister Ralf Baumert.

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Die Lärmobergrenze werde auch in den Mietvertrag für die Halle aufgenommen, damit sich alle Veranstalter daran halten. Veranstaltungen hinter der Halle in Richtung Aach und zeitgleiche Veranstaltungen im Zelt im Bereich des Sportplatzes seien aus Lärmschutzgründen nicht mehr möglich.