War da wirklich früher das Feuerwehrhaus und stand es um die Arlener Gems tatsächlich einmal so schlimm? In 50 Jahren Gemeindegeschichte hat sich viel verändert und Rielasingen-Worblingen hat sich positiv entwickelt und viele Projekte verwirklicht.

Der Heimat- und Museumsverein Worblingen stellte dazu eine Jubiläumsausstellung zusammen, die jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr im Worblinger Dorfmuseum zu sehen ist. Unsere Bilder im Vorher-Nachher-Vergleich und Texte zeigen den Wandel einiger Gebäude. Sie wurden vom Museumsverein mit seinem Vorsitzenden Ottokar Graf zur Verfügung gestellt.

Die Talwiesenhalle

Die Talwiesenhallen bestehen aus einem Komplex von drei Raumfolgen, berichtet Ottokar Graf. Die Hallen dienen dem Vereins- und Schulsport, kulturellen Veranstaltungen und Tagungen. Sie wurde 2008/09 als Ersatz für die in die Jahre gekommene Rosenegghalle geplant und von Mai 2010 bis Dezember 2011 erbaut.

2010 konnte die Gemeinde Richtfest bei den Talwiesenhallen feiern.
2010 konnte die Gemeinde Richtfest bei den Talwiesenhallen feiern. | Bild: Museumsverein Worblingen

Ihr Volumen beträgt 25.616 Kubikmeter und sie hat eine Nutzfläche von 3.700 Quadratmetern. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf 7,6 Millionen Euro. Im Januar 2012 wurden die Talwiesenhallen feierlich eröffnet. Sie sind ein Mittelpunkt des sportlichen und kulturellen Lebens in der Gemeinde.

So steht die Halle heute da und ist aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken.
So steht die Halle heute da und ist aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken. | Bild: Weiß, Jacqueline

Die Scheffelschule

Die Scheffelschule wurde 1909 erbaut. Der Neubau galt in der damaligen Zeit als modernster, großzügiger Schulbau mit Schulsälen, Konferenzzimmer, Handarbeitsraum, Kochschule und Badeeinrichtungen für die Bevölkerung samt einer Dienstwohnung für den Hausmeister. Hinter dem Schulgebäude wurde für die örtliche Feuerwehr 1955 ein Gerätehaus mit Mannschaftsräumen und einem Schlauchtrockenturm erbaut.

Das Feuerwehrhaus mit Schlauchtrockenübungsturm in Rielasingen 1976, es wurde 1989/90 abgebrochen, der Trockenturm blieb stehen.
Das Feuerwehrhaus mit Schlauchtrockenübungsturm in Rielasingen 1976, es wurde 1989/90 abgebrochen, der Trockenturm blieb stehen. | Bild: Museumsverein Worblingen

Nach dem Neubau des heutigen Feuerwehrhauses 1989/90 wurde das Gebäude abgebrochen. Nur der ortsbildprägende Trockenturm wurde in den Schulneubau integriert. Das Architekturbüro Birkle und Partner planten und bauten die Erweiterung der Scheffelschule im hinteren Bereich der alten Schule 1991/92.

Die Scheffelschule, vorn links der Altbau, hinten der Neubau, in den der ortsbildprägende Trockenturm integriert ist.
Die Scheffelschule, vorn links der Altbau, hinten der Neubau, in den der ortsbildprägende Trockenturm integriert ist. | Bild: Weiß, Jacqueline

Die Hardbergschule

Als Nachfolgebau der alten Worblinger Dorfschule im Altdorf, heute das Dorfmuseum, wurde die heutige Hardbergschule 1960 erbaut. Worblingen wuchs und die Schule brauchte mehr Platz: Die Erweiterung der Schule wurde 1985 geplant und 1987/88 durch die Firma Birkle und Partner durchgeführt.

Die Hardbergschule in Worblingen wurde 1987/88 erweitert. Im Hintergrund das alte Schulgebäude.
Die Hardbergschule in Worblingen wurde 1987/88 erweitert. Im Hintergrund das alte Schulgebäude. | Bild: Museumsverein Worblingen

Die Schule wurde ab Anfang 2022 bis Ende 2023 für rund drei Millionen Euro saniert, weil unter anderem der Brandschutz und die Elektroinstallationen nicht mehr den Vorschriften entsprachen.

Die Hardbergschule in Worblingen ist fit für die Zukunft: Sie wurde ab 2022 saniert und auf den neuesten Stand gebracht.
Die Hardbergschule in Worblingen ist fit für die Zukunft: Sie wurde ab 2022 saniert und auf den neuesten Stand gebracht. | Bild: Weiß, Jacqueline

Die Gems Arlen

Wo die Arlener Gems steht, stand schon seit dem ausgehenden Mittelalter die Dorftaverne von Arlen. Das Vorgängergebäude brannte 1910 und wurde durch Steinmetzmeister Pius Schwarz neu erbaut. Ab dieser Zeit war die „neue Gems“ gesellschaftlicher und kultureller Mittelpunkt von Arlen und weit darüber hinaus. 1922 kaufte die Baumwoll-Spinn- und Weberei Arlen nach einer umfangreichen Renovierung das Lokal und es diente für Jahre als Kantine des Unternehmens. Nach Verkauf 1963 ging die Gasstätte durch verschiedene Hände.

Das Gasthaus Gems in Arlen war vor der Sanierung ziemlich heruntergekommen.
Das Gasthaus Gems in Arlen war vor der Sanierung ziemlich heruntergekommen. | Bild: Museumsverein Worblingen

Erst im Dezember 1971 ging es mit der Gems wieder bergauf. Es wurde das Kulturzentrum Gems gegründet, das sich über Jahre hin durch zahlreiche Aktivitäten einen Namen gemacht hat. 1988 erwarb die Gemeinde Rielasingen-Worblingen das gesamte Ensemble. Durch die kommunale Entwicklungsgesellschaft unter Leitung des Architekten Hubert Thanner wurde 2000/01 die Gems umgebaut und vorbildlich saniert. Seit dieser Zeit dient die Gems als kutureller und gastronomischer Mittelpunkt, nicht nur für den Ortsteil Arlen.

Das sanierte Gebäude mit angebautem, neuen Foyer lädt jetzt zu vielen Veranstaltungen ein, mit dem Restaurant Gems im Gebäude eine ...
Das sanierte Gebäude mit angebautem, neuen Foyer lädt jetzt zu vielen Veranstaltungen ein, mit dem Restaurant Gems im Gebäude eine Kombination, die funktioniert. | Bild: Weiß, Jacqueline