Bonndorf – Als erstes deutsches Unternehmen hat die Hectronic GmbH die Eichzulassung für abgesetzte Bezahlterminals von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge erhalten. „Hec-Pay“ heißt das Produkt des Elektronikspezialisten.
Für diese Entwicklung erhielt der Mittelständler überdies eine Forschungszulage vom zuständigen Bundesministerium. Mit der Ausstattung des weltweit größten Ladeparks für Elektrofahrzeuge bei Merklingen mit 259 Ladepunkten gelang Hectronic ein weiterer Erfolg. Im Bereich der Elektromobilität gab es bislang kein einheitliches System. Ladesäulenbetreiber hatten und haben nach wie vor eigene Bezahlsysteme. Somit brauchen Kunden zum Laden eines Elektroautos die zum Anbieter passende Kundenkarte oder eine entsprechende App auf dem Smartphone. Bezahlterminals von Hectronic ermöglichen nach eigenen Angaben barrierefreies preistransparentes Bezahlen. Damit können Ladevorgänge überall mit jeder Kredit- oder Girokarte sowie gängigen Apps bezahlt werden.
Ähnlich wie beim Tanken wählt man am Bezahlterminal die gewünschte Ladesäule aus und autorisiert den Lade- sowie Bezahlvorgang, ehe man den Stecker an das Fahrzeug anschließt. Noch vor dem Laden erfährt man den exakten Preis, der je nach Ladegeschwindigkeit unterschiedlich ist. Eine Quittung kann wahlweise per E-Mail oder QR-Code angefordert werden.
Künftig würden verstärkt Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz nachgefragt sein, egal ob bei großen oder kleinen Unternehmen. „Auch dort steht das Auto viele Stunden ungenutzt herum“, erklärt Hectronic-Geschäftsführer Frank Gampp im Gespräch mit dieser Zeitung. Außerdem werde der Bedarf bei Einkaufszentren sowie an Tankstellen zunehmen. „Und da kommen wir ins Spiel“, zeichnet Gampp künftige Marktfelder auf. Konkret ist das die Zusammenarbeit mit Einkaufszentren, Banken, Ladeparkbetreibern, Hotels oder Firmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Künftig will das Unternehmen auch den Fokus auf die französischen Nachbarn richten.