„Bonndorf wo fehlt’s dir?“ heißt es am 11.11., wenn sich der Vorhang zum traditionellen Bühnenspiel der Pflumeschlucker in der Stadthalle hebt. Bis dahin haben alle Akteure um Regisseur Wolfgang Knaak ein beachtliches Pensum an Vorbereitungen hinter sich. Etwa 70 Narren wirken vor und hinter den Bühnen mit, alle mit demselben Ziel: Das Publikum gut zu unterhalten und schon jetzt mal Lust auf die kommende Fasnet zu machen. Unter welchem Motto diese stehen wird? Auch das wird am 11.11. verraten, wobei man davon ausgehen kann, dass Bühnenspiel und Fasnetmotto irgendwie im Zusammenhang stehen. Bis dahin büffeln 44 Mitwirkende weiter ihre Texte, Tanzgruppen sowie Livemusiker üben sich in Perfektion, Bühnentechniker loten optimale Licht- und Tonqualität aus.
Bei Wolfgang Knaak laufen alle Fäden zusammen. Ob das für ihn der achte oder neunte 11.11. ist, kann der 51-Jährige nicht mit Gewissheit sagen. Der Mann hat Routine. Lampenfieber kennt er längst nicht mehr. Was nicht verwundert, stand er doch bereits mit blutjungen 16 Jahren erstmals auf der Theaterbühne der Narren, wenig später auch auf der des TuS. Nachdem Wolfgang Knaak in den Narrenrat berufen wurde, war der Weg vom Darsteller zum Regisseur inklusive Drehbuchautor ein kurzer.
Mit offenen Ohren und Augen durch Bonndorf
Und irgendwie hält Wolfgang Knaak seither das ganze Jahr über Ohren und Augen offen, um närrische Bühnenspiele zu gestalten. Mal sieht er im Fernsehen etwas, das passen könnte, mal fallen ihm auf seinen langen Fahrten, die er beruflich im Auto verbringt, Szenen oder Gags ein. Irgendwann ergibt sich aus all diesen einzelnen Mosaiksteinchen ein Konzept, das er allmählich zusammenfasst. Manche Szenen schaffen es auf die Bühne, andere werden verworfen und landen im Archiv. Vielleicht passen sie ja ein andermal.
Der Regisseur des 11.11. ist in der komfortablen Lage, dass er sich auf einen großen Pool williger Schauspieler, Komparsen und Helfer sowie jedwede Unterstützung des Narrenrates verlassen kann. Alles Laien, dennoch soll die Show möglichst perfekt sein. „Ich versuche herauszuholen, was zu holen ist und während der Proben mit kleinen Hilfestellungen das eine oder andere zu verbessern. Insgesamt aber sollen die Darsteller natürlich und ihr eigener Charakter erhalten bleiben“, verrät Knaak seine Vorgehensweise.
Spielraum für eigene Interpretationen
Da er so gut wie nie bekannte Persönlichkeiten imitieren lässt, bleibt den Darstellern Spielraum für eigene Interpretation. Wenn dann noch Talente wie Felix Schüle mitwirken, die auf Anfrage völlig selbstständig Texte oder Lieder verfassen und diese sich dann noch als absolute Knaller erweisen, stimmt die Melange für ein kurzweiliges, unterhaltsames Bühnenspiel. „Sehr regional und auf Bonndorf bezogen“ wird es dieses Jahr sein, verrät Knaak. Wer es genau wissen will, hat dazu am Sonntagabend ab 20 Uhr in der Stadthalle Gelegenheit.
Eintrittskarten gibt es noch bis Freitag, 9. November, im Vorverkauf bei der Sparkasse, sowie am „11.11.“ an der Abendkasse.