Herbstpause heißt es im Schloss Bonndorf nicht nur offiziell, sondern auch wegen des jetzigen Teil-Lockdown für Museen im Landkreis Waldshut im Zuge der Corona-Pandemie. Susanna Heim, Kulturamtsleiterin des Landkreises Waldshut, zieht im Gespräch mit dieser Zeitung ein durchwachsenes saisonales Resümee.
Angefüllt ist dieses Resümee mit ooronakrisenbedingten Enttäuschungen (Veranstaltungen mussten abgesagt werden), aber auch programmatischen Höhepunkten, die Mut machten, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Besucherzahlen für die Kultureinrichtung liegen noch nicht vor.
Seit Monatsbeginn ist der Kulturbetrieb des Landkreises im Schloss Bonndorf nach dem regulären Ende der Ausstellung „Stil leben: Essen“, die in Schloss Bonndorf bis 1. November gezeigt worden war, heruntergefahren. Normalerweise würde sie sich nun an die Feinarbeit zum Programm 2021 machen, merkt Susanna Heim an, doch daran sei momentan kaum zu denken, weil es angesichts der Pandemie keine gesicherte Perspektive für die Schlossnutzung gebe. „Wir fahren 2021 auf Sicht“, umschreibt sie ihre eigene und die Arbeit von Udo Eggi, verantwortlicher Mitarbeiter des Kulturamtes, für die kommenden Monate. Will heißen: Mehr als zwei Monate planerisch in die Zukunft zu schauen, sei illusorisch. Im Januar werde man das Programm für März und April angehen.
So werde es unter diesen Voraussetzungen denn auch kein gedrucktes Programm der Kultursaison 2021 für das Schloss Bonndorf und das Sedus Werk in Dogern geben, erläutert Susanna Heim. Wird es da nicht Probleme geben, kurzfristig Künstler für den Kulturbetrieb buchen zu können? Diese Frage stelle sich wohl nicht, da Künstler froh über Auftrittsmöglichkeiten seien. Das Ziel, Jüngere und Menschen mittleren Alters für das Schlossprogramm zu begeistern, bleibe gesetzt, versichert Susanna Heim. Da gehörten Veranstaltungen wie das Format mit Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken zur Bedeutung und zum Wandel der Mode dazu. Das anvisierte digitale Netzwerk als Kulturplattform mit Wirkung über den Landkreis hinaus verzögere sich.
Das Hüsli
Auch das Heimatmuseum Hüsli bei Grafenhausen ist geschlossen. Vorbehaltlich der Entwicklung der Pandemie öffnet das „Hüsli“ am zweiten Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, wieder für Besucher, teilte die Landkreisverwaltung mit.