Ab kommender Woche, genauer ab Montag, 18. Mai, wird es in allen Bonndorfer Kindergärten einen reduzierten Regelbetrieb geben. Dies bestätigte Bürgermeister Michael Scharf auf Anfrage. Gestern traf sich die Verwaltungsspitze mit Erzieherinnen der sechs Kindergärten der Gesamtstadt (siehe Infobox), um den bei Familien bereits abgefragten Bedarf mitzuteilen und die Aufteilung der Kinder auf die Einrichtungen planerisch festzulegen.
Eine Notbetreuung, wie in der Corona-Verordnung vorgesehen, war in Bonndorf durch die Verwaltung bereits in der zweiten Märzhälfte in die Wege geleitet worden – zumindest auf dem Papier. Diese sei allerdings nicht zum Tragen gekommen, bestätigte Michael Scharf. Nachfragen habe es gegeben, allerdings sei kein Antrag gestellt worden – bis vor kurzem. Bis Ablauf des 15. Juni bleiben noch, so will es die Verordnung des Landes, unter anderem die Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege im Land geschlossen.
Eine Herausforderung für Stadtverwaltung
Das Kultusministerium sehe nun einen reduzierten Regelbetrieb dieser Einrichtungen ab Montag, 18. Mai, vor, erläuterte Michael Scharf weiter. Dies solle schrittweise erfolgen, aufgenommen werden sollen bis zur Hälfte der regulär angemeldeten Kinder. Es sei eine Herausforderung, aber auch erklärtes Ziel der Bonndorfer Stadtverwaltung, sämtlichen Eltern in dieser Sache weitgehend entgegen zu kommen, so der Bürgermeister.
Abfrage de Bedarfs im Vorfeld
Immerhin seien rund drei Viertel aller Eltern der Kindergartenkinder beide berufstätig. Deswegen sei im Vorfeld einer Entscheidung eine Abfrage des Bedarfs in den Familien notwendig gewesen. Sollte die Nachfrage nach einem reduzierten Regelbetrieb unter der vom Ministerium vorgegebenen Marke liegen, sei alles kein Problem. Es sei an einer Lösung gearbeitet worden, die allen weitgehend gerecht werde, so Michael Scharf.
Unmut in einer Bonndorfer Familie
Vorgesehen war, bei einer Übernachfrage auf vorhandene Plätze ein rollierendes System zwischen den Kindergärten einzurichten. In letzter Konsequenz sei auch daran gedacht gewesen, nach Bedeutung der systemrelevanten Berufsgruppen abzustufen. Personell werde es wohl gelingen, jeder Kindergartengruppe eine den Kindern bekannte, qualifizierte Erzieherin zuzuordnen. Im Vorfeld der jetzigen Beratungen hatte es wegen der nicht zustande gekommenen Notbetreuung Unmut in einer Bonndorfer Familie gegeben. Michael Scharf bestätigte einen entsprechenden Fall auf Anfrage. Ein Elternpaar, er Lehrer in Waldshut und sie in einer Schule in Lauchringen tätig, sah sich zum Personenkreis gehörig, dem nach der Corona-Verordnung (11. Mai) ein Platz an der erweiterten Notbetreuung für Kinder in einer Kindertageseinrichtung zusteht.
Weil dies das einzige Kind gewesen sei, für das in Bonndorf bereits in der laufenden Woche kurz vor der Einführung des reduzierten Regelbetriebs eine Betreuung eingerichtet hätte werden müssen, habe er sich für die Familie um einen Platz im vom Caritasverband Hochrhein betriebenen Kinderland Hohenlupfen erfolgreich bemüht, erläuterte Bürgermeister Michael Scharf. Die Mutter der Bonndorfer Familie bestätigte derweil die Aufnahme ihres Sohnes in der Stühlinger Einrichtung.
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