Bonndorf – Das Thema Energiesparen beschäftigt derzeit so ziemlich jeden Bürger. Auch Sportvereine leiden unter den teils kräftigen Preisanstiegen im Energiebereich. Wie sieht es bei Bonndorfs größtem Verein, dem Turn- und Sportverein aus? Wir fragten beim Vorsitzenden Norbert Plum nach. Der TuS Bonndorf ist finanziell gut aufgestellt. Im Moment bereiten die zu erwartenden Preiserhöhungen für Energie dem Vorsitzenden noch keine Sorgen, betont er.

Ein glücklicher Umstand sei es, dass die Flutlichtanlage am Kunstrasenplatz im Waldstadion bereits 2017 im Rahmen der Sportplatzsanierung auf LED-Technik umgestellt wurde, so Norbert Plum. „Das spart 30 Prozent Strom gegenüber vorher“, freut sich der Vereinsvorsitzende. Die Mehrkosten für die Lampen haben sich also bereits amortisiert. Wenngleich der Neubau der Flutlichtmasten vor fünf Jahren den Verein vor große Herausforderungen stellte. „Dass wir die Lampen auf LED-Technik umstellen, war klar. Bei der Installation bemerkte man aber, dass die Betonmasten marode waren. Also mussten auch diese mitsamt Fundamenten erneuert werden. Diese Mehrkosten hatten wir nicht im Budget vorgesehen“, blickt Norbert Plum zurück.

Die neuen Flutlichter brauchen nicht nur weniger Energie als das Vorgängermodell, sie sind auch variabel schaltbar. Nur wenn Spiele ausgetragen werden, sind die Lampen auf volle Leistung geschaltet. Im Trainingsbetrieb – der die häufigste Nutzung ausmacht – wird nur die genutzte Hälfte des Sportplatzes ausgeleuchtet und auch dies lediglich mit 60 Prozent Leistung. „Das ist immer noch heller als die Vollleistung der alten Lampen“, beobachtet Norbert Plum. Für den Auf- und Abbau des Trainings begnügt man sich gar mit einem Orientierungslicht. Noch nicht auf LED-Technik umgestellt ist hingegen die Flutlichtanlage des Jugendplatzes. „2008, als der Platz gebaut wurde, gab es diese Technik noch nicht“, erklärt der TuS-Vorsitzende. Allerdings wird das Spielfeld seltener bei Dunkelheit genutzt, da die Jugendmannschaften eher bei Tageslicht trainieren.

Von einer Strompreiserhöhung blieb der TuS Bonndorf dank eines Zwei-Jahres-Vertrages bisher verschont. Erst 2023 steht ein neuer Abschluss an. Bis dahin kommt der Verein monatlich auf 490 Euro Stromkosten. Die Wärme fürs Clubhaus bezieht der Verein über das örtliche Nahwärmenetz, zahlt dafür 500 Euro monatlich.

Appell an Eigenverantwortung

Geheizt wird nur, wenn Sportbetrieb ist. In der spielfreien Winterpause ist die Heizung auf Frostschutz gestellt. Die Duschwassertemperatur für die Sportler ist auf 38 Grad gestellt. „Wir appellieren an die Nutzer, dass sie beim Wasserverbrauch vernünftig sind, keine Türen der beheizten Räume offenstehen lassen und der Letzte das Licht ausmacht. Meistens funktioniert die Eigenverantwortung“, sagt Norbert Plum. Er räumt allerdings später ein, dass es eben doch Tage gibt, wo er beim morgendlichen Rundgang über das Sportplatzgelände offene Türen und eingeschaltete Lichter vorfindet. Deshalb erwägt die Vereinsspitze, in den Kabinen Bewegungsmelder sowie Türen mit Schließmechanik zu installieren.

Insgesamt werden im Clubhaus des TuS Bonndorf jährlich im Durchscnitt etwa 270 Kubikmeter Wasser verbraucht. Zum Teil könnte das Duschwasser auch über eine Solaranlage beheizt werden. Die jedoch ist seit fast einem Jahr außer Betrieb, weil sich kein Handwerker findet, der sie repariert.