In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre haben sich die Bundesländer in Deutschland mit dem Gedanken einer umfassenden Verwaltungsreform befasst. So sollten aus 3379 Gemeinden in Baden-Württemberg durch Zusammenschlüsse und Eingemeindungen 1111 Gemeinden werden. Auch die Gemeinden Wolpadingen, Wilfingen, Wittenschwand und Urberg sollten ihre Selbstständigkeit verlieren.
Auch vor Ort sickerten die Planungen von ersten Modellen durch, der spätere Landrat Wütz, damals Ministerialdirigent im Innenministerium, war beteiligt. Demnach sollten Wolpadingen und Wilfingen nach Görwihl eingemeindet werden, Wittenschwand und Urberg nach St. Blasien. Diese ersten Pläne schürten bei den Einwohnern gleich Ängste. Diese betrafen den möglichen Verlust dörflicher Eigenständigkeit und Eigenart sowie die Sorge, als Randbereich einer Kommune unterzugehen. Diese Ängste waren zugleich die Geburtsstunde für die Idee eines eigenen unabhängigen Zusammenschlusses der benachbarten Gemeinden, wobei Wittenschwand und Wolpadingen als direkte Nachbarn schon Berührungspunkte aufwiesen, Wilfingen und Urberg dagegen eher nicht.
„Die Schullandschaft hat bei diesen Gedankengängen eine große Rolle gespielt, war vielleicht sogar schlussendlich der Köder für den Zusammenschluss“, mutmaßt im Nachhinein Helmut Kaiser. In seiner Jugend war die Schulsituation in den vier kleinen Gemeinden recht verworren. Jeweils zwei Klassen wurden gemeinsam unterrichtet, die Aufteilung war kompliziert. Zeitweise jedenfalls seien die Klassen eins und zwei in Fröhnd, drei und vier in Vogelbach, fünf und sechs in Wittenschwand und sieben und acht in Wolpadingen unterrichtet worden.
Mit dem Zusammenschluss zur Gemeinde Dachsberg war auch der Bau einer kompletten Schule mit acht Klassen angedacht, was dann nach etlichen Änderungen doch nicht realisiert werden konnte. Die Planung für den Schulhausneubau erfolgte bereits 1972, die Schule wurde dann aber lediglich als Grundschule fertig gestellt und konnte erst 1980 eingeweiht werden. Ab der fünften Klasse wurde dann doch die Aufteilung der Schüler aus den südlichen Dachsberger Ortsteilen nach Görwihl und aus den nördlichen nach St. Blasien verwirklicht.
Ende der 1960er war in Urberg Alfred Kaiser Bürgermeister, in Wolpadingen Leo Schmid, in Wilfingen Willibald Schäuble und als jüngster von den Vieren in Wittenschwand Gustav Herr. Herr war mit 30 Jahren 1957 erstmals in dieses Amt gewählt worden, also bereits in seiner zweiten Amtszeit, während die anderen drei Kollegen schon nahe an der Altersobergrenze rangierten.
Im April 1969 fand in Görwihl für die Bürgermeister der Region eine Informationsveranstaltung zur Gemeindereform als Bestandteil des Landesentwicklungsplans statt. Als Gustav Herr von den Reformplänen erfuhr, handelte er zügig. Leo Schmid und er waren die treibenden Kräfte für die Umsetzung einer eigenen Idee.
Bereits am 22. Juli 1969 fand eine Sitzung in Ibach statt, bei der die Idee des Zusammenschlusses vorgestellt wurde, damals auch noch mit Beteiligung von Schlageten. Auch Landrat Leible war in dieser Sitzung anwesend. Im Protokoll wird erwähnt, Schmid habe sich dahingehend geäußert, es wäre schade, wenn der südliche und der nördliche Dachsberg zerrissen würden, und Herr mahnte an, eine solche Spaltung wäre nicht mehr rückgängig zu machen.
Im Oktober gab es Bürgerversammlungen in den Ortschaften, Anfang 1970 fanden Bürgerbefragungen statt, in kürzester Zeit wurden Beschlüsse gefasst. Alle Gemeindemitglieder mussten abstimmen, wobei Ibach auf seine Selbstständigkeit pochte, die vier Stammgemeinden sich aber mit großer Mehrheit für den Zusammenschluss aussprachen. Wittenschwand als Sitz der Verwaltung war schnell klar, ebenso der Name Dachsberg für die Gemeinde, war doch die Bezeichnung „Dachsberg-Orte“ bereits als Oberbegriff eingeführt.
Ibachs Selbstständigkeit wurde akzeptiert, indes die Verwaltungsgemeinschaft mit St. Blasien angeordnet. Auch Dachsberg wurde aufgrund seiner Größe der Verwaltungsgemeinschaft St. Blasien zugeordnet, beantragte 1995 eine Ausnahmeregelung und wurde ab 1996 mit der Rückholung der Rechnungsgeschäfte verwaltungstechnisch eigenständig, was die Verwaltungskraft der Gemeinde stärkte. Mit der Doppelbürgermeisterschaft von Helmut Kaiser in Dachsberg und Ibach ging die Ibacher Verwaltung dann 2012 ebenfalls von St. Blasien nach Dachsberg.
Nach dem Beschluss zur Vereinigung wurde zuerst ein Gemeinderat gewählt, danach der Bürgermeister. Der einzige Kandidat war ein Mitarbeiter des Landratsamts, gewählt wurde aber gleich im ersten Wahlgang und ohne Kandidatur Gustav Herr. Er wurde zunächst Amtsverweser, seine reguläre Amtszeit begann dann am 1. April 1971. Emil Behringer absolvierte von 1972 bis 1974 eine Umschulung zum Verwaltungsangestellten, die alten Ratsschreiber wurden übernommen, und auch sonst war man immer auf die Wahrung der Paritäten bedacht. So gab es anfangs immer noch eigene Sprechstunden in Wolpadingen und Urberg, während das Gemeinschaftshaus in Vogelbach zum Kindergarten umgenutzt wurde. Im Jahr 2014 wurde die unechte Teilortswahl dann relativ schmerzlos abgeschafft, da mittlerweile in den vier ehemaligen Gemeinden keine großen Ängste wegen möglicher Übervorteilungen mehr bestanden.