Glücklicher Gewinner: Fabian Prause strahlt über das ganze Gesicht. Auch wenn der Amtsinhaber der einzige Kandidat bei der Bürgermeisterwahl war, sei er doch angespannt gewesen. Diese Anspannung fiel spätestens kurz vor 19 Uhr am Sonntagabend von ihm ab.
98,3 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 46,2 Prozent. Das kann sich sehen lassen, wenn es darum geht, den Amtsinhaber als alleinigen Kandidaten wiederzuwählen.
Der Rückhalt, den er in Dogern genießt, zeigte sich auch bei der offiziellen Verkündung des Wahlergebnisses in der Gemeindehalle. Die Bürger waren zahlreich gekommen, und zehn Bürgermeister aus der Region waren dabei.
Die Tür zu Prauses Büro steht immer auf
„Das gute Miteinander, das Füreinander-da-sein und das Zuhören. Das sind die Schlüssel zum Erfolg“, sagte Prause in seiner Rede. Sein Ziel: Bürgerinnen und Bürger sollen im Mittelpunkt stehen. „Und wenn jemand irgendwann das Gefühl hat, dass das nicht mehr der Fall ist, soll er bitte ins Rathaus kommen“, sagte Prause, der bewusst keine Bürgersprechstunde anbietet, weil seine Türe jederzeit für jeden offen stünde.
„Ich habe den schönsten Beruf der Welt, doch das drumherum muss auch stimmen.“ Und daher dankte er seiner Frau Stephanie, Familie und Freunden, die ihn alle auf so vielfältige Weise unterstützen würden, den Ratshausmitarbeitern, von denen er wisse, dass er ihnen in den vergangenen Jahren doch das eine oder andere zugemutet habe, aber auch den Bürgern und letztendlich allen, „die dazu beitragen, dass wir so eine schöne und lebenswerte Gemeinde haben“.

Ein kurzer Blick zurück: „Wir haben in den vergangenen acht Jahren sicher nicht alles richtig gemacht, aber sehr, sehr viel richtig gut.“ Ja, es habe in Dogern in dieser Zeit viele Baustellen gegeben. Nicht für alle sei er verantwortlich gewesen. „Aber einer muss ja schuld sein“, sagt Prause und lacht.
Prause: Dogern soll lobens- und liebenswert bleiben
Und die finanziellen Spielräume würden enger werden. „Der Schuldenstand drückt uns.“ Man könne nun fragen, ob er die Gemeinde in den vergangenen acht Jahren heruntergewirtschaftet habe? Nein, lautet seine Antwort. Denn die Millionen seien für die richtigen Projekte ausgegeben worden.
Die erste Amtszeit sei „unglaublich schnell“ vorbeigegangen. „Wir haben ordentlich Gas gegeben.“ Nun also acht weitere Jahre mit Projekten wie der Sanierung des Hallenvorplatzes oder des Rathauses. „Wichtig ist, dass wir für diese Projekte einen Plan haben.“ Und die entsprechende Finanzierung – inklusiv Förderung.
Was sonst noch wichtig ist? „Dass wir alle an einem Strang ziehen, damit Dogern so lobenswert und liebenswert bleibt, wie es ist.“
Tina Schlick: Dogern ist ein Vorzeige-Ort im Landkreis
Von einer „überzeugenden Wahl“ sprach Tina Schlick, Erste Landesbeamtin im Kreis Waldshut. Die Wahlbeteiligung von 46,2 Prozent bestätige, dass die Bürger in Stühlingen ihre Verantwortung ernst nehmen und wählen gehen.
Auch Landrat Martin Kistler sei sich sicher gewesen, dass es in Dogern gut laufen würde und habe ihr deshalb „sein“ Dogern anvertraut. Kistler war an diesem Abend bei der Bürgermeisterwahl in Dogern, freue sich aber sicher über die Wiederwahl, denn er schätze Pause für sein Fachwissen und seine verbindliche Art. Der Dogener Bürgermeister nahm‘s mit Humor: „Jetzt habe ich zehn Minuten länger Zeit für meine Rede.“
Großen Applaus bekam Schlick für eine Aussage in Bezug auf die angrenzende Nachbarstadt. „Ein gebürtiger Waldshuter sorgt dafür, dass Dogern kein Vorort von Waldshut-Tiengen ist, sondern ein Vorzeige-Ort in unserem Wahlkreis.“

Ein Zitat, das Prause in seiner Rede gerne aufnahm: „Dogern ist alles andere als ein Vorort von Waldshut. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Waldshut gerne ein Vorort von Dogern wäre.“ Und der Applaus war noch um einiges lauter als bei Schlick. Ob Petra Dorfmeister, Erste Beigeordnete von eben dieser besagten Doppelstadt, in diesem Moment auch klatschte, ist allerdings nicht überliefert.
Docg zurück zu Schlick und Dogern. „Wenn man durch Dogern geht, sieht man, dass die Gemeinde lebendig ist und sich kontinuierlich weiterentwickelt“, sagt Schlick. Dogern sei attraktiv für Familien und auch wenn es der Kommune im Bezug auf die Finanzen gehe, wie vielen anderen Gemeinden, mache sie sich keine Sorgen. „Fabian Prause kennt die Realität und weiß, damit umzugehen.“
Ulrich Krieger: Dogern hat einen „engagierten und fleißigen“ Bürgermeister
Laufenburgs Bürgermeister Ulrich Krieger, der stellvertretend für die Bürgermeister das Wort ergriff, hat jüngst einen Artikel gelesen.
Es werde immer schwieriger für kleine Gemeinden, einen Bürgermeister zu finden. „Diese Sorge hat Dogern Gott sei Dank nicht.“ Und mit Fabian Prause habe die Gemeinde außerdem noch einen „engagierten und fleißigen“ Bürgermeister.
„Heute Abend gibt es nur Gewinner“, sagte Krieger. Dogern, weil es einen „super Bürgermeister“ und Prause, weil er ein „tolles Wahlergebnis“ erzielt habe.