Die Hauptprobe für das große Jubiläumsfest zum 100. Geburtstag der Trachtenkapelle Niederwihl nächstes Jahr ist schon mal gut gelungen. Bei optimalem Wetter feierte die Kapelle am Wochenende ihr 86. Erntedankfest mit allem Drum und Dran.

Charmant: Die Bäckerfamilie aus Rüßwihl.
Charmant: Die Bäckerfamilie aus Rüßwihl. | Bild: Peter Schütz

Den Anfang machte die Malle-Party am Freitagabend, tags darauf stieg der Bayrische Abend mit der Radolfzeller Froschenkapelle. Der Sonntag stand schließlich im Zeichen des Erntedankumzugs, den viele Fußgruppen, Traktoren und bunt geschmückte Motivwagen gestalteten. Die Stimmung sei an allen drei Tagen gut gewesen, teilten die Gastgeber mit, die einzelnen Veranstaltungen inklusive Kindernachmittag am Samstag waren gut besucht.

Mutig: Ein Tiefflieger beim Holztransport.
Mutig: Ein Tiefflieger beim Holztransport. | Bild: Peter Schütz

Das galt auch für den Umzug, der viel Fröhlichkeit verbreitete. Kein Wunder, denn die Teilnehmer hatten keine Mühen gescheut, den Zuschauern ein schönes Spektakel mit Momenten des Dankes für die vielfältigen Gaben, die der Herbst bereithält, zu bieten. Zum ersten Mal dabei und zugleich den Umzug anführend: die Tambourengruppe Hochdorf aus dem Seetal in der Schweiz, die bereits am Samstag einen kurzen Auftritt im Festzelt hatte. Auch die Dreschebursche Estelberg aus Birndorf waren zum ersten Mal in Niederwihl zu Gast.

Was dann folgte, war eines von mehreren Beispielen der Hotzenwälder Festkultur: ein Holztransport mit fünf Baumstämmen, gezogen vom Ursus Bulldog, versehen mit dem Rat: „Nimm Dir Zeit – und nicht das Leben.“ Auch die Kolpingsfamilie aus Rotzingen demonstrierte das Dreschen auf einem Wagen, sie zeigte außerdem, wie eine Hauswirtschaftsschule früher ausgesehen haben mochte.

So geht´s auch: Diakon Günter Kaiser gab dem Traktor von Raphael Kunzelmann den Segen.
So geht´s auch: Diakon Günter Kaiser gab dem Traktor von Raphael Kunzelmann den Segen. | Bild: Peter Schütz

Einige „Ah“ und „Oh“ lösten die kleinen Mäuse auf einem Wagen, die große Käsestücke in den Händen hielten. Immer etwas zum Ausschenken dabei hatten die folgenden Gruppen, auch die Freiwillige Feuerwehr Görwihl war auf das Durstlöschen eingestellt. Viel Arbeit und Sorgfalt steckte in den Wagen der Rüßwihler Landfrauen und vom Frauenverein Niederwihl.

Im Takt: Die Tambourengruppe Hochdorf war zum ersten Mal am Niederwihler Erntedankfest.
Im Takt: Die Tambourengruppe Hochdorf war zum ersten Mal am Niederwihler Erntedankfest. | Bild: Peter Schütz

Viele Kinder bereicherten den Umzug, nicht nur als Mäuse, sondern auch als Bienen oder einfach als Begleiter der Erwachsenen. Zum ersten Mal dabei waren die Niederwihler Dorfkinder mit einer kleinen Imkerei.

Klein, aber oho: Ein Mäusekind von der Kolpingsfamilie mit Käse.
Klein, aber oho: Ein Mäusekind von der Kolpingsfamilie mit Käse. | Bild: Peter Schütz

„Wasser ist Leben“ stellte der Wagen vom Bündtenäcker mit einem Brunnen dar. Die Familie Schatz aus Rüßwihl schloss den Umzug mit der Erkenntnis: „Lieber Korn im Magen, als Stroh im Kopf.“ Die Umzugstrecke sicherte die Feuerwehr Oberwihl-Niederwihl, vor Ort war auch das Rote Kreuz Görwihl.

Bildergalerie im Internet auf www.suedkurier.de.