Görwihl – Zwei wundervoll beschwingte Stunden bescherte das Salonmusik-Ensemble „fracklos“ den Gästen im gut besuchten Kaffeetreff der Pfarrgemeinde St. Wendelinus Hotzenwald am Sonntagnachmittag. Geiger Walter Töws, Klarinettist und Sänger Thomas Reil, Pianistin Elena Wackenhut, Cellistin Ewa Staszewska und Kontrabassist Günter Holz hatten ein ganzes Füllhorn an Guter-Laune-Musik im Gepäck, das sie mit Schwung und großer Spielfreude vor den Kaffeegästen ausbreiteten.

Wie die Stubete an den letzten Freitagen im Monat ist auch der Kaffeeklatsch jeweils am letzten Sonntag ein Angebot, das die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dagmar Keck, unterstützt von ihrem ehrenamtlichen Team, vor knapp einem Jahr ins Leben gerufen hat, um einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen in geselliger Runde zusammenfinden, um gemeinsam ein paar unterhaltsame Stunden zu verbringen. Während sich bei dem auch vom Bildungswerk mitgetragenen und dem Second-Hand-Laden der Pfarrgemeinde, der „Style-Apotheke“ mit Kuchenspenden unterstützten Kaffeetreff jeweils eher ein älteres Publikum einfinde, das in der Hauptsache aus alleinstehenden Frauen bestehe, weiß Dagmar Keck zu berichten, habe sich der Freitag als altersmäßig gut durchmischter Handarbeitstreff etabliert, wo man auch Ideen sammle, sich neue Techniken zeigen lasse oder um praktische Hilfestellung bitte. Bei beiden Veranstaltungen stehe indes die Geselligkeit in der Gemeinschaft an oberster Stelle.

Günter Holz erwies sich als versierter Conferencier, der zu jedem Musikstück eine Geschichte parat hatte. Vertreten waren der Vater der Berliner Operette, Paul Linke, wie der Walzerkönig Johann Strauss Sohn oder der Pariser Operettenkönig Jacques Offenbach, von dem Ewa Staszewska eine solistische „Musette“ zum Besten gab. Mit Geigenschmelz interpretierte Walter Töws „Spiel auf deiner Geige“ von Robert Stolz, und Klarinettist Thomas Reil glänzte nicht nur mit dem Solo „Clarina“, sondern sang auch sehr zur Freude der Besucher ganz nach Art des legendären Hans Moser „I muas im früheren Leben a Reblaus gwesen sein“, und auch ungarisches Feuer und Czardastemperament auf der einen wie die weichen Töne von „Plaisir d‘amour“ auf der anderen Seite begeisterten die Gäste, die das Ensemble mit viel Applaus bedachten und am Schluss gerne der Aufforderung nachkamen, den Refrain von „Das gibt‘s nur einmal“ mitzusingen.