Grenzach-Wyhlen – Nilgänse werden eigentlich afrikanischen Gefilden zugerechnet. Doch seit einigen Jahren sind die Entenvögel mit den markant orange-roten Augen und der braun gezeichneten Maske vermehrt in südbadischen Gefilden heimisch geworden. Viele Menschen sprechen bereits von einer Plage der Vögel.

Ein Problem durch die Nilgänse sehen nicht nur ausgewiesene Ornithologen, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger, die auf den direkt an den Rhein angrenzenden Liegewiesen Ruhe und Erholung suchen. Auch an den Ufern von Yachthäfen, Bootclubs und auf Campingplätzen wie der „Interessengemeinschaft Negerdörfle“ in Wyhlen werden die Nilgänse in zunehmendem Maße gesichtet.

Fachleute sagen, dass sich die zunächst kleinen Populationen der Entenvögel vervielfacht hätten. Vor allem dort, wo den Nilgänsen ein Umland geboten wird, wo sie in Ufernähe zu Fließgewässern oder Seen ideale Brutverhältnisse vorfinden. Bekannt ist außerdem, dass Nilgänse täglich ein Drittel ihres Körpergewichts fressen müssen. Was dann dazu führt, dass im Minutentakt Kot abgesondert wird. Und das wiederum verursacht massive Verschmutzungen. Groß sind die Verschmutzungen vor allem dort, wo die Nilgänse auf Liegewiesen, Uferböschungen und in öffentlichen Parkanlagen ideale Nahrungsangebote finden.

Dass Nilgänse allerdings auch ein Gewinn für das Ökosystem sein können, betont der Landesverband Baden-Württemberg des Naturschutzbunds Deutschland (NABU). Der Naturschutzbund weist darauf hin, dass die Nilgänse durch ihre Ernährungsgewohnheiten für die Freihaltung von Ufervegetationen sorgen. Und weil die Entenvögel während der Brutzeit mehrere Eier pro Nest legen, würden sie darüber hinaus für die Nahrung anderer Tierarten sorgen.

Wie man etwaigen Plagen durch Nilgänse entgegenwirken kann, darüber gehen die Meinungen auseinander. Genannt werden unter anderem räumliche Abgrenzungen durch Zäune, Beschränkungen der Brutmöglichkeiten oder auch Vergrämungsaktionen. Fachleute raten darüber hinaus dazu, die Nilgänse nicht zu füttern.