Häusern – Da über die Wintermonate viele Baumaßnahmen ruhten und die Fertigstellung der Arbeiten zusätzlich durch ein Insolvenzverfahren der ursprünglich beauftragten Firma erheblich verzögert worden war, fand eine gut besuchte Informationsveranstaltung im Kur- und Sporthaus statt. Neben Bürgermeister Thomas Kaiser informierten alle Vertreter der bauausführenden Firmen über den Stand ihrer Arbeiten.
„Die Gemeinde habe in den vergangenen Monaten ein Projekt auf den Weg gebracht, das energiepolitisch wegweisend ist“, sagte Kaiser in seiner Begrüßung. Das Solarfeld „Bildacker“ werde im Sommer warmes Wasser liefern, im Winter sorge eine zentrale Hackschnitzelheizung für Wärme in den Wohnungen. „Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir die Leitungen für die Nahwärme, die Elektrik und das Breitband verlegt bekommen. Durch Synergieeffekte sollen Aufgrabungen aber nur einmal erfolgen“, so der Bürgermeister.
- Nahwärme: Veronika Paolino informierte über den Bau des zentralen Heizhauses und das Solarfeld „Bildacker“. Das Gebäude und das Solarfeld seien fertiggestellt. Zurzeit laufen letzte Verdrahtungs- und Dämmarbeiten. Eine Teilinbetriebnahme sei für Juni geplant. Am 21./22.9. 24 werde die Anlage bei einem Energietag der Öffentlichkeit gezeigt.
- Neue Ausschreibungen: Bauleiter Tobias Simon ging auf das Insolvenzverfahren der zunächst beauftragten Firma ein. „Wir waren mit deren Arbeit überhaupt nicht zufrieden“, sagte Simon. Es habe im Abschnitt eins (Gemeindegebiet rechts der B 500 in Richtung Schluchsee gesehen) gravierende Qualitätsmängel gegeben. Auch habe die Firma mehrmals auf Kritik nicht reagiert und über die durchgeführten Arbeiten nicht informiert. Wir haben deshalb die Zahlungen eingestellt und den Vertrag gekündigt, so Simon. Zwischenzeitlich seien die Arbeiten neu ausgeschrieben und an ein Waldshuter Tiefbauunternehmen vergeben worden, das sehr gut arbeite.
Es bestehe nun das Problem, dass neben dem Leitungsbau im Bauabschnitt zwei (Wohngebiet links der B 500) auch die letzten Arbeiten im Bauabschnitt eins einschließlich der Beseitigung der Qualitätsmängel und die Arbeiten entlang der L 149 (Richtung St. Blasien) von der Firma erledigt werden müssen. „Unser Ziel ist es, das Nahwärmenetz bis zum Winter fertigzustellen“, sagte Simon. Um das zu erreichen, setze die Waldshuter Firma zurzeit zwei Bautrupps ein. Ein weiterer Trupp könnte im Sommer dazu stoßen.
- So geht es weiter: Jürgen Waßmer von der Waldshuter Tiefbaufirma stellte in der Veranstaltung einen Bauzeitplan für die Arbeiten vor. Laut Simon gäbe es aufgrund des teilweise felsigen Untergrundes eine zeitliche Unsicherheit beim Verlegen der Leitungen. Damit die Anwohner planen könnten, würden sie im Juli informiert, ob das jeweilige Anwesen tatsächlich bis zum Winter angeschlossen wird. Simon zeigte sich zuversichtlich, dass zumindest bis zum Frühjahr 2025 die letzten Anwesen mit Nahwärme versorgt sein werden.
- Breitband: Nicki Gehlen informierte über den Stand der Breitbandarbeiten. Priorität hätte die Verlegung der Leerrohre im Zusammenhang mit den Grabarbeiten zum Bau des Nahwärmenetzes. In einem zweiten Schritt würden die übrigen Interessenten angeschlossen. Einen Termin für den Internetanschluss über das Breitband könne er aber nicht nennen, dazu seien noch mehrere Arbeiten vom Testen der Rohre, über das Einblasen der Glasfaser bis zum Hausanschluss nötig, so Gehlen.
- Mittelspannungsnetz: Patrick Gress berichtete in der Info-Veranstaltung über den Stand der Erdverkabelungen der Freileitungen des Mittelspannungsnetzes. Von den bisherigen drei Leitungen solle eine entfallen.