Mit einem Gewinn von 4000 Euro aus dem Gemeindewald hatte Revierförster Roland Behringer für das Jahr 2021 gerechnet. Die Zahlen, die er in der Gemeinderatssitzung mit dem Gebietsleiter Nord des Kreisforstamtes, André Eickmann, vorstellte, sehen anders aus: Erzielt werden konnte ein Überschuss von 51.300 Euro, allerdings wurde auch die doppelte Holzmenge eingeschlagen. Für dieses Jahr sieht der Bewirtschaftungsplan einen Gewinn in Höhe von 23.000 Euro vor.

Rund 1000 Erntefestmeter Holz werden im Häuserner Gemeindewald jährlich durchschnittlich eingeschlagen. Mit 2058 Erntefestmetern verdoppelte sich der Einschlag im vergangenen Jahr. Als Grund nannte Eickmann das verstärkt angefallene Käferholz. 98 Prozent der eingeschlagenen Erntefestmeter waren unplanmäßige Nutzungen, zeigte er auf und nannte bei 1978 Erntefestmetern Insekten als Nutzungsursache, nur 21 Festmeter konnten planmäßig genutzt werden.

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Durch die Verbesserung der Situation am Holzmarkt konnten durchschnittlich 60 Euro statt der geplanten 40 Euro erzielt werden, unter dem Strich ein Plus von 77.000 Euro, erklärte Eichmann. Die Einnahmen aus der Holzernte betrugen rund 123.200 Euro. Unter Berücksichtigung weiterer Einnahmen, im Wesentlichen Fördermittel in Höhe von 18.000 Euro – durch die Mehrmengen an Käferholz wurden 8000 Euro mehr an Förderung ausgezahlt als geplant – konnten Erlöse von knapp 146.000 Euro erzielt werden.

Schwere Zeiten für den Wald

Die Ausgaben schlagen mit 94.600 Euro zu Buche, durch die Mehrmengen beim Holzeinschlag sind die Kosten der Holzernte um 24.000 Euro gestiegen, zudem fielen für einen größeren Verkehrssicherungshieb an der B 500 Kosten in Höhe von 11.000 Euro an. Der Reinerlös sei so hoch gewesen wie nie zuvor, fasste Behringer das Ergebnis zusammen, obwohl der Wald, wie es Bürgermeister Thomas Kaiser zuvor gesagt hatte, schwere Zeiten durchmache.

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Für dieses Jahr wird im Gemeindewald ebenfalls mit einem Gewinn geplant, 23.000 Euro weist der Bewirtschaftungsplan insoweit aus bei einem Hiebsatz von 1200 Erntefestmetern. Einnahmen sind in Höhe von 66.000 Euro geplant, Ausgaben von 35.400 Euro. Angesichts des Überschusses von 30.600 Euro ergibt sich ein Deckungsbeitrag von 23 Euro pro Erntefestmeter. Was den Waldschutz betrifft, weist der Bewirtschaftungsplan Fördermittel von knapp 28.000 Euro auf, für Kulturen (unter anderem Buche, Douglasie, Tanne und Bergahorn) sollen 12.500 Euro aufgewendet werden.

„Es wird neue Mitbewohner geben im Wald“, zeigte Roland Behringer zum Thema Klimawandel auf. Er nannte insoweit die Hornnatter, die es, wie er sagte, im Schwarzwald eigentlich nicht geben sollte. Eines dieser Tiere konnte er aber vor einiger Zeit im Häuserner Wald ausmachen. Peter Schmidt stellte in den Raum, schwer zu bewirtschaftende Flächen aus der Bewirtschaftung herauszunehmen, um so Ökopunkte für zukünftige Vorhaben zu generieren. Eine Fläche, die sich dafür eigne, sei vorhanden, sagte der Revierleiter dazu.