Häusern Der Fridolinsempfang zum Patrozinium der katholischen Pfarrgemeinde in Häusern war etwas Besonderes. Der Rahmen wurde genutzt, um Rainer Schwinkendorf für seine Verdienste um das Waldfreibad Häusern/Höchenschwand mit der Ehrennadel des Landes zu ehren. Gekommen waren aus diesem Anlass Landrat Martin Kistler, Höchenschwands Bürgermeister Sebastian Stiegeler und dessen Vorgänger Stefan Dorfmeister, zudem weitere Rathauschefs aus der Region, Gemeinderäte aus beiden Kommunen sowie zahlreiche Bürger.
Häuserns Bürgermeister Thomas Kaiser bezeichnete Rainer Schwinkendorf als Retter des Waldfreibades. Denn ohne seine Initiative gäbe es das Bad heute nicht mehr, erklärte der Rathauschef. Nachdem das zunächst kommunale Bad wegen hoher Verluste von den Gemeinden Häusern und Höchenschwand aufgegeben worden war, hatte der Förderverein die Einrichtung im Jahr 2005 zum symbolischen Kaufpreis von einem Euro erworben und mit, wie es Kaiser formulierte, seither unermüdlichem Einsatz von Schwinkendorf erhalten und erfolgreich betrieben. Mit viel Kampfgeist habe er enormes geleistet. Ein Engagement, das nun auf Antrag der Gemeinden Häusern und Höchenschwand mit der Ehrennadel des Landes gewürdigt wurde.
Im März vor 20¦Jahren war der Förderverein für das Waldfreibad aus der Taufe gehoben worden. „Wir werden das Schwimmbad kaufen und in eigener Regie betreiben“, hatte Schwinkendorf im Saal des Kur- und Sporthauses damals verkündet, wo mehr als 200 Interessierte zur Gründungsversammlung des Fördervereins zusammengekommen waren. Am Ende der Versammlung war Schwinkendorf zum Vorsitzenden gewählt und der junge Verein verzeichnete 121¦Mitglieder. Unter seiner Regie wurde im Mai 2005 die Badesaison eröffnet, 2023 wurden mehr als 20.000¦Besucher verbucht.
Schwinkendorf nahm seine Auszeichnung zum Anlass, um an die Übernahme des Waldfreibades zu erinnern. Bei dem Notartermin habe er den Kaufpreis von einem Euro in bar bezahlt und postwendend von dem damaligen Höchenschwander Bürgermeister Dorfmeister als Spende zurückerhalten, erinnerte er sich schmunzelnd. Die Art, wie das Waldfreibad seit der Übernahme durch den Förderverein vor 20¦Jahren betrieben werde, sei die einzige, wie in solch kleinen Gemeinden ein Bad geführt werden könne, zeigte sich Schwinkendorf überzeugt. Sein Dank galt nicht nur seinen tatkräftigen Mitstreitern, sondern auch den beiden Gemeinden, ohne die das Weiterbestehen des Bades nicht möglich sei.
Die Schließung des Freibades wäre ein unermesslicher Verlust gewesen, es habe einen langen Atem gebraucht, um dies zu verhindern, erkannte Landrat Martin Kistler das Engagement des Geehrten und seiner Helfer an. „Wenn man in Häusern und Höchenschwand ist, ist man dem Himmel ein Stück näher“, diese Aussage bezog Kistler weniger auf die Bezeichnung Höchenschwands als Dorf am Himmel, sondern darauf, dass in den beiden Gemeinden das soziale Engagement zu Hause sei. Die Orientierung am Gemeinwohl bezeichnete er als zutiefst christlich. In Häusern sei man geborgen in der Gemeinschaft der Gemeinde. Landrat Martin Kistler bezeichnete es als schönen Gedanken, Patrozinium und Verleihung der Ehrennadel gemeinsam zu begehen.
Der Empfang wurde musikalisch umrahmt vom Kirchenchor. Auf der Bühne wurde das Waldfreibad symbolisch dargestellt. Ein Taucher und Schwimmer waren unterwegs und zum Schluss tauchte gar eine Meerjungfrau aus den Wellen auf, alles untermalt von einer vom Chor gesummten Melodie.
Kaiser übergab Schwinkendorf eine Spende von 2000¦Euro der Mitgliedsgemeinden des Gemeindeverwaltungsverbandes St.¦Blasien, der Geehrte und seine Mitstreiter trugen sich ins Goldene Buch der Gemeinde Häusern ein.