Häusern – Für Eingriffe, die durch den Bau der beiden Windenergieanlagen auf dem Giesbacher Kopf entstehen, erhält die Gemeinde Häusern einen Ausgleich in Form von Fördergeldern von der Stiftung Naturschutzfond des Landes. Diese Mittel sollen für die Errichtung einer Waldweide im Bereich „Waldfrieden“ und „Zwischen den Felsen“ genutzt werden, die Gemeinde hat für dieses Projekt zwei Waldgrundstücke erworben. Rund 208.000 Euro soll das Vorhaben kosten. Inzwischen wurden Fördermittel von 180.000 Euro bewilligt. Ein Eigenanteil von 10 Prozent muss von der Gemeinde getragen werden, Eigenleistungen sind angedacht.
Bislang gab es meist eine strikte Trennung von Wald und Weide. Inzwischen seien Waldweiden mit fließenden Übergängen gerne gesehen, da diese zu größerer Biodiversität führten. Eine krautige, grasige Vegetation solle entstehen, beschrieb Krug die Waldweiden. Erste Arbeiten wurden inzwischen in Angriff genommen, insbesondere wurde Reisig entfernt. Als weitere Schritte nannte Krug die Durchforstung, die Ausschreibung des Zaunbaus, den Einzelschutz kleiner Bäume wie Eibe und Eiche, die Erfassung der Vegetation und den Zaunbau einschließlich Weideeinrichtungen wie Tore, Tränken und Durchlässe für Wanderer.
Ziel sei es, noch in diesem Jahr mit dem Auftrieb zu beginnen, zunächst mit Ziegen, später auch mit Kühen. Krug schlug auch eine zeitweise Einbeziehung des Skihanges in die Waldweide vor, denn die Weidetiere brächten mit ihrem Dung Samen auf der Zielfläche ein, wodurch sich die erwünschte Vegetation schneller ansiedeln würde.
Gemeinderat Patrick Bühler stellte die Frage nach dem Zaunbau in Hinblick auf die Durchwegung der Waldweide in den Raum. Insoweit seien mobile Zäune eine Möglichkeit, sagte Krug, der Geschäftsführer von Ö-Konzept. Auf die weitere Frage von Bühler nach der Sicherheit des Zauns – vorgesehen sei ein wolfssicherer Zaun – räumte Krug ein, dass es sich angesichts der nicht einfachen Topografie um eine echte Herausforderung handele. Er zeigte sich optimistisch, dass dieses Problem in den Griff zu bekommen ist. Auch eine Erhöhung des Zaunes auf 1,40 Meter statt der bei sogenannten Wolfszäunen üblichen 1,20 Meter Höhe war ein Thema. Damit könne man alle Eventualitäten abdecken, befand Sabine Gruhn. Mit einer solchen Erhöhung sei man auf der sicheren Seite, stimmte Krug zu, wies aber auch auf die zusätzlichen Kosten hin. Gemeinderat Rainer Schwinkendorf merkte dagegen an, dass die Wolfszäune allerorten nur 1,20 Meter hoch seien. „Warum soll dies in Häusern anders sein?“ Bürgermeister Thomas Kaiser sagte zu, die entsprechenden Mehrkosten zu eruieren.
Eine Entscheidung wurde getroffen: Der Auftrag für die Forstarbeiten wurde an die Firma Stelzer aus Häusern zum Preis von 20.550 Euro vergeben.