Zwei Windkraftanlagen – jeweils mit einer Gesamthöhe von 212 Metern – werden auf dem Gießbacher Kopf gebaut. Die schweren und großen Bauteile werden seit Mittwoch vom Lagerplatz beim Naturfreundehaus hinauf zum Bauplatz transportiert. Es sei eine Herausforderung, das fast 70 Tonnen schwere Maschinenhaus auf einem Spezialtransporter und mit zusätzlicher Hilfe eines ehemaligen Bundeswehrlasters ans Ziel zu bringen, sagte Thomas Zschieck vom beauftragten Transportunternehmen.

Regenfälle sind jetzt der größte Feind der Verantwortlichen. Bis zum Wochenende wolle man deshalb möglichst viele der mächtigen Bauteile auf die Baustelle auf den Gießbacher Kopf hinaufbringen, erläuterte er. Ist der Boden vom Regen aufgeweicht, sei an einen Transport nicht mehr zu denken.
Die Logistik ist ausgeklügelt, die Vorbereitungen waren umfangreich: Von der Abzweigung von der Bundesstraße 500 bis zum Standort der beiden Anlagen wurden Wege verbreitet, Lagerplätze angelegt, Steigungen entschärft und sogar ein Wendeplatz angelegt. 18 Prozent betrug die größte Steigung auf der Strecke zwischen Naturfreundehaus und Gipfel, sagt André Klebe vom Anlagenhersteller Vestas. Nachdem dort Erde aufgeschüttet wurde, sind es noch 15 Prozent.
Etliche solcher Transporte hat Thomas Zschieck schon geplant und erfolgreich abgeschlossen. Und im Vergleich sei die Strecke durch den Wald oberhalb von Häusern durchaus herausfordernd. Da die optimale Strecke nicht genutzt werden konnte, haben die Transportspezialisten auch enge Kurven und Wendemanöver zu meistern.
Rotorblätter werden besondere Herausforderung
Bis das Maschinenhaus und die übrigen Teile der Windkraftanlagen überhaupt auf den Spezialtransporter gehoben werden können, haben sie eine lange Fahrt hinter sich, zum Teil müssen die Teile mehrfach umgeladen werden. Eine besondere Herausforderung für die Transporteure werden die Rotorblätter der Anlagen, erläutert Zschieck.
Die werden zunächst bis nach Schluchsee-Seebrugg transportiert und dort auf einen Spezialtransporter umgeladen, der die fast 62 langen Bauteile bei Bedarf auch aufrichten kann. Nur so können sie über die kurvige Waldstraße überhaupt zur Baustelle transportiert werden, sagt er.
Den Bau solcher Anlagen könne man mit einem großen Puzzle vergleichen, sagt Klebe. Die unteren Turmteile werden beispielsweise nicht als Ganzes, sondern als Einzelteile auf den Gießbacher Kopf transportiert, wo sie dann zusammengeschraubt werden. Derzeit arbeiten rund 20 Mitarbeiter auf der Baustelle der beiden Windkraftanlagen. Sobald der Aufbau beginnt, werde die Zahl der Mitarbeiter steigen, sagt Klebe.