Wie steht es um die geplanten Windkraftanlagen in der Nachbargemeinde Häusern. Nachdem das Landratsamt im März die Genehmigungen erteilt hatte, wurde es still. Zuletzt hatte die Gemeinde Schluchsee den Verwaltungsgerichtshof in der Sache angerufen. Die Gemeinde Höchenschwand, in deren Haus des Gastes sich Bürger und Gemeindevertreter aus der Region bereits im Jahr 2016 trafen, um ihre Ablehnung zu dokumentieren, ist derzeit in der Sache nicht aktiv.
„Wir sind nach wie vor gegen die Windkraftanlagen“, sagt aber Bürgermeister Sebastian Stiegeler im Gespräch. Im Gemeinderat könne man es nicht verstehen, wie man „die Landschaft mit diesen gigantischen Windkraftanlagen belasten kann“, fügt er an.
Bei einem nichtöffentlichen Treffen mehrerer Kommunen, das wie schon die große Veranstaltung im Jahr 2016 in Höchenschwand stattfand, hatten Juristen ihre Einschätzung zu einem Widerspruchsverfahren abgegeben. Jede Gemeinde müsse aber selbst das Gericht anrufen (wir berichteten).
Das Dorf am Himmel geht diesen Schritt bislang jedoch nicht. Man hoffe aber, dass „der Beginn der Landschaftsverschandelung nicht kommt“, sagt Stiegeler. Es handle sich „im wahrsten Sinn des Wortes um einen Kampf gegen Windmühlen“, fügte er an. Aus Sicht der Gemeinde Höchenschwand sprechen touristische und naturschutzrechtliche Aspekte gegen die beiden geplanten Windkraftanlagen auf dem Gießbacher Kopf oberhalb von Häusern. Es müsse auch in Zukunft bei der unverbauten Sicht in alle Richtungen bleiben.
Auch wenn die Gemeinde Höchenschwand gegen die beiden Windräder auf der Gemarkung von Häusern ist, bemühe man sich doch um den Ausbau der regenerativen Energie: Seine Gemeinde habe in den vergangenen Jahren viel in die Photovoltaik investiert, betont Stiegeler.
Ziel sei es den Strom für die gemeindeeigenen Gebäude möglichst selbst und vor Ort, also auf den entsprechenden Dächern zu erzeugen. Mehrere solcher Anlagen sind bereits installiert, weitere sollen folgen – beispielsweise werde auch auf dem Dach der Kläranlage Heppenschwand eine Photovoltaikanlage installiert. Und Potential für eine solche Anlage sieht er auch auf dem Haus des Gastes. Im Rathaus werde derzeit der Einsatz einer Batterieanlage getestet.
„Müssen denn so gigantische Windkraftanlagen sein?“, fragt Stiegeler. Für ihn lautet die Antwort: Nein. Auch wenn man in diesem Punkt unterschiedlicher Meinung sei, werde Höchenschwand mit den Nachbarn aus Häusern überall dort, wo es sinnvoll ist, kooperieren.